Alsos-Mission

Alsos war der Codename von drei US-Geheimdienst-Missionen, die zwischen Ende 1943 und Ende 1945 im Rahmen des Manhattan-Projektes der USA durchgeführt wurden. Ziel war es, herauszufinden, ob es ein deutsches Projekt zum Bau einer Atombombe gab, und wenn ja, wer die beteiligten Wissenschaftler waren und wie weit die Bemühungen gediehen waren, sowie deren Weiterführung zu verhindern. Viele international wichtige Kernphysiker dieser Zeit waren Deutsche und arbeiteten in Deutschland, so zum Beispiel Werner Heisenberg, Carl Friedrich von Weizsäcker, Walther Gerlach, Otto Hahn und Kurt Diebner.

Der Name Alsos – griechisch für Hain, engl. grove – wurde zu Ehren des obersten Befehlshabers der Einheit, General Leslie R. Groves, gewählt, obwohl er nach den üblichen nachrichtendienstlichen Vorgehensweisen zu leicht in Verbindung mit einer der handelnden Personen gebracht werden konnte.[1] Groves war militärischer Leiter des Manhattan-Projekts und Initiator von Alsos.

Wie das ganze Manhattan-Projekt standen auch die Alsos-Missionen unter strenger Geheimhaltung, auch gegenüber Kriegsverbündeten. Sie wurden von einem militärischen Team unter der Leitung von Oberstleutnant Boris Pash zusammen mit einem wissenschaftlichen Team unter Samuel Goudsmit durchgeführt. Es gab drei Missionen: Alsos I in Italien, Alsos II in Frankreich und Alsos III in Deutschland. Das Hauptquartier befand sich in London.

  1. Vgl. Samuel A. Goudsmit: Alsos. AIP Press, Woodbury, NA 1996, S. 26.

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