Basidsch

Basidsch-Einheit bei der Parade der heiligen Verteidigungswoche 2011

Basidsch, mit vollem Namen Sāzemān-e Basidsch-e Mostazʿafin (persisch سازمان بسيج مستضعفين, DMG Sāzemān-e Basīǧ-e Mostażʿafīn, ‚Organisation der Mobilisierung der Unterdrückten‘), international auch Basij, ist eine von der Islamischen Republik Iran geschaffene Miliz, die sich aus Freiwilligen rekrutiert, die Regierung unterstützt und von dieser zur Kontrolle der iranischen Gesellschaft eingesetzt wird.[1] Ein Angehöriger dieser Miliz wird als Basidschi bezeichnet (deutscher Plural: Basidschis). Am 26. November 1979 durch einen Erlass von Ruhollah Chomeini gegründet, ist die Basidsch-Miliz organisatorisch eine Abteilung der Islamischen Revolutionsgarde. Im Ersten Golfkrieg gegen den Irak (1980–1988) fanden zehntausende Basidschis in teils jugendlichem Alter bei Menschenwelle-Angriffen und als menschliche Minenräumer auf dem Schlachtfeld den Tod. Nach dem Ende des Krieges erhielt die Miliz den Auftrag, das Prinzip des Gebieten des Rechten und Verbieten des Verwerflichen umzusetzen. Damit wurde sie zu einem entscheidenden Bestandteil der Strategie des iranischen Regimes zur Schaffung einer „frommen Gesellschaft“.[2] Seither hilft die Basidsch-Miliz der Führung des Landes dabei, die politische Kontrolle aufrechtzuerhalten, indem sie Iraner indoktriniert, die Gesellschaft überwacht und Dissidenten unterdrückt.[1] Sie wird auch genutzt, um eine strenge Kontrolle über Seminarstudenten (ṭollāb) auszuüben und dissidente Geistliche zum Schweigen zu bringen.[3]

  1. a b Golkar: “Organization of the Oppressed or Organization for Oppressing”. 2012, S. 455.
  2. Golkar: “Politics of Piety: The Basij and Moral Control of Iranian Society.” 2011, S. 207.
  3. Golkar: “Clerical militia and securitization of seminary schools in Iran.” 2017, S. 215.

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