Bovo-Buch

Titelseite des Bovo-Buches, um 1541. Umschrift: Bovo d’Antona haysst das Buch… men kennt wol Elia Bachurs gmacht… is werden gedrukt zu Isny in der Stadt…

Das Bovo-Buch (jiddisch בָּבָא-בּוּך, בּוֹבוֹ-בּוּך) von Elijah Levita ist der bekannteste Ritterroman auf Jiddisch. Das Buch entstand 1507–1508 und wurde 1541 in Isny als erste nicht-religiöse Publikation in dieser Sprache gedruckt. Es besteht aus 650 Stanzen und gilt nach dem amerikanischen Literaturwissenschaftler Sol Liptzin „allgemein als das außergewöhnlichste poetische Werk im Alt-Jiddischen.“ Aus sprachwissenschaftlicher Perspektive liegt allerdings eine mitteljiddische Varietät vor.

Der Name des Protagonisten ist aus dem anglonormannischen Roman Bevis of Hampton aus dem 14. Jahrhundert abgeleitet und wurde in einer italienischen, mehrfach aufgelegten Übertragung mit Buovo d’Antona wiedergegeben.

In den folgenden Jahrhunderten erlebte der Roman mindestens 40 Neuauflagen und galt als Lieblingsbuch jüdischer Frauen. Der Buchtitel wurde im 18. Jahrhundert zu Bove-maysse, später zu Bobe maysse im Sinne von „Großmutter-Erzählungen“, d. h. „Ammenmärchen“ abgewandelt.


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