Davul

Karagöz mit Davul

Davul, auch dahol, ist eine zweifellige Zylindertrommel, die im gesamten orientalischen Raum verbreitet ist. In Iran und Afghanistan wird sie dohol genannt, in Osteuropa, wo sie vor allem in der Volksmusik auf der Balkanhalbinsel verankert ist, heißt sie tapan, tupan (bulgarisch Тъпан), daoúli (griechisch νταούλι) oder albanisch daullja.

Die türkische davul hat einen flachen hölzernen Korpus, der mit zwei unterschiedlichen Fellen bespannt ist. Der Spieler trägt sie an einem Riemen über der linken Schulter. Das höhere Fell auf der linken Seite wird mit einer dünnen Gerte (çubuk), das tiefere rechts mit einem massiven Schlägel (tokmak) geschlagen.

Davul in einer Janitscharenkapelle

Die davul wird häufig mit dem Doppelrohrblatt-Instrument zurna zusammen gespielt. Beide Instrumente begleiten auch den orientalischen Volkstanz Halay. Die Kombination aus einer Röhrentrommel und einem Blasinstrument vom Typ einer surnai findet sich in vielen asiatischen Ländern. Über die Janitscharenmusik gelangte sie als große Trommel in die westliche Militär- und Orchestermusik. Bei der Erfindung des Jazz-Schlagzeugs stand sie Vorbild für die Bass-Drum.

Heutzutage findet man die davul aufgrund ihres durchdringenden Klanges vermehrt auch in der Musik der Mittelalterszene.


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