Diathermie

Kurzwellen-Diathermie (1944)

Diathermie (griechisch für „Wärmedurchdringung“, englisch diathermy, früher auch Thermopenetration genannt), auch Hochfrequenzthermotherapie, ist eine elektrotherapeutische Methode der physikalischen Therapien innerhalb der Medizin, bei der Wärme im Körpergewebe mit Hilfe von hochfrequentem elektrischem Strom erzeugt wird. Mit der Diathermie lässt sich auch in der Tiefe eine Wärmeentwicklung erzeugen, im Gegensatz zu Anwendung von Infrarotwellen der Rotlichtbehandlung, die hauptsächlich die Hautoberfläche erwärmen.

Bei der Diathermie werden entweder Elektroden auf die Haut aufgesetzt, die mit der Hochfrequenzquelle verbunden sind, oder das betreffende Hautareal wird über eine Antenne, die an den Generator angeschlossen ist, bestrahlt. In diesem Falle gelangt ein Anteil auch in die Tiefe und kann im Gewebe Wirbelströme induzieren, die zur Wärmeentwicklung führen. Die Wahl der Frequenz und der Imaginärteil der relativen Permittivität des Gewebes bestimmen, inwieweit die Wärmeentwicklung in der Tiefe erfolgt. 1908 prägte der deutsche Arzt Karl Franz Nagelschmidt den Begriff Diathermie und führte die ersten umfangreichen Experimente an Patienten durch.[1] Er schrieb 1913 das erste Lehrbuch über Diathermie.[2][3][1]

  1. a b J.W.Hand: Biophysics and Technology of Electromagnetic Hyperthermia. Hrsg.: Michel Gautherie. 2012, ISBN 978-3-642-74635-2, S. 4–8.
  2. Carl Franz Nagelschmidt: Lehrbuch der Diathermie fürr Ärzte und Studierende. In: Carl Franz Nagelschmidt (Hrsg.): Diathermie. Band 1. Verlag von Julius Springer, Berlin / Heidelberg 1913 (347 S.).
  3. Mae-Wan Ho, Fritz Albert Popp, Ulrich Warnke: Bioelectrodynamics and Biocommunication. Singapore 1994, ISBN 978-981-02-1665-8, S. 10–11.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy