Doketismus

Der Doketismus (griechisch δοκεῖν dokein „scheinen“) ist eine Lehre, der die Auffassung zugrunde liegt, dass die Materie niedrig und böse sei, und die Christus nur einen Scheinleib zuerkennt.[1][2] So sei Jesus aus doketischer Sicht Gott geblieben, weil seine physische Existenz sein Wesen nicht berührt habe, er also nur zum Schein gelitten habe und gestorben sei.[3][4] Das Menschsein und die Geschichtlichkeit Christi werden damit im Doketismus aufgegeben[2] oder zumindest eingeschränkt[3].

  1. Doketismus. In: www.bibelwissenschaft.de. Deutsche Bibelgesellschaft, abgerufen am 16. Oktober 2019: „Vielmehr hat er [Jesus] sich – in der Taufe am Jordan – nur äußerlich und »zum Schein« (»Doketismus« kommt von dem griechischen Wort dokein = scheinen) mit einem Menschenleib verbunden, den er vor der Passion wieder verließ.“
  2. a b Johannes Hanselmann, Samuel Rothenberg, Uwe Swarat (Hrsg.): Fachwörterbuch Theologie. SCM R. Brockhaus, Wuppertal 1987, ISBN 3-417-24083-2, Doketismus, S. 44.
  3. a b Winrich LöhrDoketismus. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 2, Mohr-Siebeck, Tübingen 1999, Sp. 925–926.
  4. Susanne Hausammann: Alte Kirche, Frühchristliche Schriftsteller. Band 1. Neukirchener, 2001, ISBN 3-7887-1806-4, S. 64: „Doketimus nennt man diese Leugnung der Leiblichkeit Christi. Seiner Geburt, Seines Kreuzes und Seiner Auferstehung. Mit ihr hat sich schon Paulus auseinandersetzen müssen (1. Kor. 15 )“

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