Gegenkolbenmotor

Junkers-Jumo-205-Gegenkolbenmotor
Junkers-Jumo-205-Gegenkolbenmotor
Simpson-Gegenkolbenmotor

Der Gegenkolbenmotor – auch bekannt als Gegenläufermotor, Gegenlaufmotor oder kurz Gegenläufer – ist ein Hubkolben-Verbrennungsmotor, bei dem zwei Kolben im selben Zylinder gegeneinander arbeiten und sich einen gemeinsamen Brennraum in der Mitte des Zylinders teilen. Diese Motorenart ließ sich Ferdinand Kindermann 1877 patentieren.

Nach DIN 1940, Ausgabe März 1958, ist der Gegenkolbenmotor als Doppelkolbenmotor definiert, dessen Kolben sich gegenläufig bewegen.

Er ist bisher fast[1] immer als Zweitaktmotor realisiert worden. Die Ein- und Auslassschlitze liegen bei diesem an entgegengesetzten Enden des Brennraums und werden von den Kolben in der Nähe ihrer äußeren Totpunkte freigegeben. Hierdurch wird eine Längsspülung und damit ein Gasaustausch erreicht, der praktisch ebenso vollständig ist wie beim Viertakter.

Der Motor kann als Diesel-, Otto- oder Gasmotor ausgelegt werden.

Der Zweitakt-Diesel-Gegenkolbenmotor ist wegen seiner hohen Leistungsdichte in den 1930er- bis 1960er-Jahren in Schiffen, U-Booten, Panzern und sogar Flugzeugen verwendet worden und wird es vereinzelt immer noch.[2] Er wurde jedoch weitgehend durch den Viertakt-Turbodiesel verdrängt.

In jüngerer Zeit (2010, 2011) ist er von drei US-Start-up-Unternehmen wieder aufgegriffen worden – Ecomotors mit dem OPOC-Motor für Lastwagen (150 kW je Modul aus zwei Zylindern mit vier Kolben),[3] Achates und Pinnacle –, von denen eines, Pinnacle, eine Viertaktversion entwickelt.

  1. Der Gobron-Brillié-Flugmotor 1906 war ein Viertakter. (Stefan Zima: Ungewöhnliche Motoren. Vogel Buchverlag, 2005, S. 136).
  2. Tank Power Pack with 6TD-2 Engine. morozov.com.ua, 2007, archiviert vom Original am 4. November 2014; abgerufen am 15. Oktober 2016 (englisch).
  3. Peter Hofbauer, Diana D. Brehob: Gegenkolben-Boxermotor für Lastkraftwagen. In: MTZ. Springer Vieweg / Springer Fachmedien, April 2012, ISSN 0024-8525.

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