Gila-Krustenechse

Gila-Krustenechse

Gila-Krustenechse (Heloderma suspectum)

Systematik
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Toxicofera
ohne Rang: Schleichenartige (Anguimorpha)
Familie: Helodermatidae
Gattung: Krustenechsen (Heloderma)
Art: Gila-Krustenechse
Wissenschaftlicher Name
Heloderma suspectum
Cope, 1869

Die Gila-Krustenechse (Heloderma suspectum) ist eine der fünf rezenten Vertreter der Krustenechsen (Helodermatidae). Die etwa 50 cm lang werdende, kräftig gebaute und auffällig schwarz und rosa bis gelb orange gezeichnete Echse lebt in den Trockengebieten des südwestlichen Nordamerika. Sie ist am frühen Morgen aktiv, bodenbewohnend und ernährt sich vor allem von Eiern, Kleinsäugern und selten von kleinen Jungvögeln. Sie wurde lange Zeit neben der nahe verwandten Skorpion-Krustenechse (Heloderma horridum) als einzige giftige Echse angesehen; laut neueren Erkenntnissen besitzen jedoch auch der Komodowaran (Varanus komodoensis), die Östliche Bartagame (Pogona barbarta) und vielleicht auch zahlreiche weitere Arten Gift produzierendes Gewebe.[1] Die Gila-Krustenechse ist im Vergleich zu diesen Echsen als hochgiftig einzustufen. Sie beißt nur bei andauernder Provokation – das Gift wird zur Verteidigung eingesetzt.[2] Auffälligste Symptome nach einem Biss sind sehr starke Schmerzen, Ödeme und Kreislaufschwäche bei rapidem Abfall des Blutdrucks. Der Biss einer Gila-Krustenechse kann für Menschen tödlich sein. Dennoch verlaufen die ohnehin seltenen Bissunfälle sehr selten tödlich;[3] ein tödlicher Unfall 2024 wurde als der erste solche Todesfall seit 1930 bezeichnet.[4] Die Echsen leben zu ca. 90 % unterirdisch und sind deshalb sehr selten zu beobachten.

Erstbeschreibung einer Gila-Krustenechse von 1857
Erste bildliche Darstellung einer Gila-Krustenechse von 1857[5]

Die Erstbeschreibung der Art erfolgte 1869 durch Edward Drinker Cope. Die Bezeichnung „suspectum“ (lat. suspectus – fragwürdig) gab er ihr wegen der äußerlichen Ähnlichkeit mit der schon bekannten Skorpion-Krustenechse. Daher vermutete er, dass der neue Fund aus Arizona ebenfalls giftig sein sollte. Danach folgte eine ca. 10 Jahre lange Diskussion der Wissenschaftler über eine mögliche Giftigkeit der Gila-Krustenechse.[6] Die deutsche Bezeichnung Gila-Krustenechse und der englische Name Gila Monster sind wohl vom Gila River in Arizona abgeleitet.[2]

  1. Fry, Bryan G., Vidal N., Norman J. A. et al.: Early Evolution of the Venom System in Lizards and Snakes. Hrsg.: Nature. Nr. 439, 2006, S. 584–588.
  2. a b D. D. Beck: Biology of Gila Monsters and Beaded Lizards. University Press of California, London 2005.
  3. P. D. Strimple, A. J.Tomassoni, E. J. Otten, D. Bahner: Report on envenomation by a Gila monster (Heloderma suspectum). In: Wilderness and Environmental Medicine. Band 8, Nr. 2, 1997.
  4. Colorado man dies after being bitten by pet Gila monster. In: bbc.com. 20. Februar 2024, abgerufen am 20. Februar 2024 (englisch).
  5. Baird, S. F.: Reptiles of the boundary, with notes by the naturalists on the survey. Hrsg.: United States and Mexican Boundary Survey under the order of Lieut. Col. W.H. Emory. Band 3(2), 1859, S. 1–35 + 41 plates.
  6. L. Loeb u. a.: The Venom Of Heloderma (= Carnegie institution of Washington publication. Band 177). Carnegie Institution, Washington 1913.

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