Hanfkalk, auch Hanfbeton (englisch Hempcrete), ist ein natürlicher Verbundwerkstoff, der im Wesentlichen aus dem Leichtholz der Hanfpflanze (Cannabis Sativa L.) – den Schäben – und einem kalkhaltigen Bindemittel besteht.[1] Er wird aufgrund der fehlenden Gesteinskörnung den Agrarbetonen zugeordnet.[2] Hanfkalk wird hauptsächlich als Naturdämmstoff für Wände, Dächer und Böden benutzt und kann außerdem als Dämmputz eingesetzt werden. Durch die offenporige Struktur der Schäben und des Kalks hat dieses Material eine niedrige Wärmeleitfähigkeit und wirkt hygroskopisch.[3] Aufgrund der Kohlenstoffbindung während des Wachstums der Hanfpflanze besitzt der Baustoff eine negative CO2-Bilanz und fungiert somit als CO2-Senke.[4]
Hanfkalk kann in Schalungen eingebracht und durch Spritzverfahren aufgetragen oder in der Vorfertigung als Stein oder Fertigbauteil hergestellt werden.[3] Der Baustoff ist formstabil und fest, weist jedoch nur geringe Druckfestigkeiten auf und kann für monolithische, mehrgeschossige Massivbauweisen nur in Verbindung mit einem lastabtragenden Ständerwerk eingesetzt werden.[5]