Insula

Rekonstruktion einer Insula in Ostia
So wohnten die Menschen im antiken Rom (CC BY 4.0)

Insula, lateinisch für Insel oder Mietshaus, ist eine moderne archäologische Bezeichnung für Häuserblocks in meist rechtwinklig angelegten Städten im Altertum, insbesondere in römischen Städten. Im engeren Sinne werden damit antike römische, mehrgeschossige Mietshäuser bezeichnet, die von einer oder mehreren Parteien bewohnt waren. Sascha Priester wies bei seiner Forschungsarbeit zu stadtrömischen Insulae nach, dass sich der lateinische Ausdruck insula bei einigen Inschriften in Kombination mit einem Personennamen findet, der im Genitiv verwendet oder in adjektivischer Form verwendet wird. Dies ist offenbar ein Hinweis auf den ursprünglichen Eigentümer, z B. bei der insula Bolani, der insula Eucarpiana oder der berühmten, in den spätantiken Regionenverzeichnissen aufgeführten insula Felicula. Der Ausdruck insula stand im Lauf der Jahrhunderte von der Republik bis in die Spätantike nicht immer für die konkrete Architektur eines Wohngebäudes, sondern war auch die Bezeichnung für Grund und Boden an sich oder für Einkünfte aus vermietetem Besitz. Auffällig ist, dass es in der Antike keinen verbindlichen lateinischen Terminus für den Bautyp eines mehrgeschossigen Gebäudeblocks mit Wohneinheiten gab.[1]

  1. Sascha Priester: Ad summas tegulas. Untersuchungen zu vielgeschossigen Gebäudeblöcken mit Wohneinheiten und insulae im kaiserzeitlichen Rom. Verlag L’Erma Di Bretschneider, 2002, S. 25 ff.

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