Kleruch

Dekret über d Kleruchie uf Salamis
Die athenische Kleruchie

Im antike Griecheland isch e Kleruch e Siidler gsi, won e Stück Land, wo im Chrieg erooberet worde isch, vom Staat in ere Usloosig überchoo het. D Kleruche häi s Bürgerrächt vo iirem Heimetstaate bhalte und häi iirer Polis Stüüre müesse zaale und Milidäärdienst läiste. Bürgerkolonie, wo eso gründet worde si, häi Kleruchie (κληρουχία / klêrouchía) ghäisse. E Kleruchii isch im Geegesatz zun ere normale Kolonii vo dr Mueterstadt abhängig bliibe.

S athenische Kleruchie-Süstem het im 6. Joorhundert v. d. Z. aagfange, wo Kleruchie in Sigeion und Salamis iigrichdet worde si.[1] Im Lauf vom 5. und 4. Joorhundert häi sich Kleruche in Chalkis uf Euböa (506) niidergloo, uf Lemnos (um 499), Imbros (um 499), Skyros (476/75), in Hestiaia auf Euböa (446), auf Lesbos (427), Melos (416/15), Samos (365/64) und uf e baar andere Insle in dr Egeis.[2] Drbii isch fast immer d Urbevölkerig verdriibe, umbrocht oder versklavt worde.[3]

In Athen het mä zwar zwüsche Apoikie und Kleruchie en Underschiid gmacht (wie öbbe uf Inschrifte), in de literarische Kwelle verschwindet dä Underschiid nid sälte und mä het en woorschinlig vom 4. Jahrhundert v. Chr. aa nüme gmacht. Die athenische Apoikie si au eng mit Athen verbunde gsi, was bi Apoikie vo andere poleis nid immer eso gsi isch, und dr Grund für das isch vor allem gsi, ass Athen mit sine Kleruchie im Gebiet vom Seebund si Herrschaft gsicheret het.[4] D Bürger vo de athenische Kleruchie häi zwar s Bürgerrächt ghaa, häi s aber in Athen kuum no chönne usüebe.[5]

  1. Moreno: Feeding the Democracy, S. 140.
  2. Moreno: Feeding the Democracy, S. 339; Cargill: Athenian Settlements, S. 1-8, 12-21; Welwei/Ameling: Kleruchoi, hier Sp. 598 f.
  3. Hdt. 5,77 (Chalkis), Thuk. 1,114,3 (Hestiaia), Thuk. 1,98,1 f. (Skyros), Thuk. 3,50,1 f. (Lesbos), Thuk. 5,116,3 f. (Melos)
  4. Welwei, Die griechische Polis, S. 214, 249. Lueg au Cargill, Athenian settlements, für d Zit vom 4. Joorhundert und vom zwäite Seebund.
  5. Welwei, Die griechische Polis, S. 214, 267.

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