Linoleum

Moderne Farbkollektion und Rückseite von Linoleum
Produktpräsentation der Linoleum AB Forshaga 1923

Linoleum (Deutschland: [liˈnoːleʊm]; Österreich und Schweiz: [linoˈleːʊm]; Englisch [lɪˈnəʊliəm]) ist ein von dem englischen Chemiker Frederick Walton 1860 entwickelter faserverstärkter Bodenbelag, der im Wesentlichen aus Leinöl, Korkmehl und Jutegewebe besteht. Der Name kommt von dem lateinischen Begriff oleum lini für Leinöl und verweist auf das Leinöl als wichtigsten Grundstoff für Linoleum.

Linoleum dient zur Fertigung elastischer Bodenbeläge sowie als Druckplatte beim Linolschnittverfahren in der bildenden Kunst.[1] Weitgehend historisch ist seine Verwendung für Tapeten (Lincrusta). Vereinzelt wird es auch als Belag für Möbelstücke (Tische, Schränke, Pinnwände) gebraucht.

Linoleum setzte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als elastischer Bodenbelag durch. Lange Zeit galt es aber gegenüber traditionellen Fußbodenbelägen – etwa Dielen – als gehobene Ausstattung.[2] Bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts war es im Bereich elastischer Bodenbeläge vorherrschend. Mit der Einführung von Bodenbelägen aus PVC in den 1960er Jahren brach der Markt zusammen und erholte sich erst ab Mitte der 1980er Jahre wieder. Weltweit gab es 2008 nur noch vier Werke (alle in Europa) von drei Eigentümern, die Linoleum herstellten.

  1. Harald Olbrich (Hrsg.): Lexikon der Kunst. Band IV. E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1992, S. 349–350
  2. Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz, 9. April 1904, Nr. 19. Bekanntmachung Nr. 171, S. 279: Linoleum darf als Fußbodenbelag in Eisenbahner-Dienstwohnungen nur mit höherer Genehmigung verlegt werden.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy