Megatheriidae

Megatheriidae

Skelettrekonstruktion von Megatherium im Natural History Museum von London

Zeitliches Auftreten
Unteres Miozän bis frühes Holozän
18 Mio. Jahre bis 11.000 Jahre
Fundorte
Systematik
Höhere Säugetiere (Eutheria)
Nebengelenktiere (Xenarthra)
Zahnarme (Pilosa)
Faultiere (Folivora)
Megatherioidea
Megatheriidae
Wissenschaftlicher Name
Megatheriidae
Gray, 1821

Die Megatheriidae sind eine heute ausgestorbene Familie der Faultiere mit mittelgroßen bis sehr großen Vertretern. Sie traten erstmals im Unteren Miozän vor etwa 18 Millionen Jahren im südlichen Teil Südamerikas, in Patagonien auf. Diese frühen und vergleichsweise kleinen Formen werden meist der Unterfamilie Planopinae zugewiesen, die morphologisch etwas abweichen von den späteren Angehörigen. Die im Pleistozän verbreiteten und heute bekanntesten Gattungen waren Eremotherium und Megatherium, sie gehören zu der jüngeren Linie der Megatheriinae, die erstmals im Mittleren Miozän nachweisbar ist. Vertreter beider Gattungen erreichten teils riesige Ausmaße von bis zu 6 m Länge und 4 bis 6 t Körpergewicht. Sie stellen damit die größten Faultiere dar, die je gelebt haben und die größten endemischen Landsäugetiere Südamerikas. Megatherium war dabei vor allem in der Pamparegion und in den Anden verbreitet, Eremotherium bewohnte tropische Tiefländer und gelangte als einzige Form der Megatherien auch nach Nordamerika. Die letzten Vertreter der Megatheriidae starben im Übergang vom Oberen Pleistozän zum Unteren Holozäns aus.

Vor allem die späten Megatherien gehören zu den am besten untersuchten Faultieren überhaupt, über die frühen Gattungen liegen aber aufgrund des spärlicheren Fossilmaterials weniger Informationen vor. Die Megatherien waren aufgrund ihres enormen Körpergewichts reine Bodenbewohner, die sich überwiegend vierfüßig fortbewegten, spätere Formen konnten sich auch auf den Hinterbeinen aufrichten, um im Geäst von Bäumen nach Nahrung zu suchen. Diese bestand zumeist aus weicher Pflanzennahrung, die mit den charakteristischen Zähnen zerbissen wurde. Die Erforschung der Megatherien reicht bis in das ausgehende 18. Jahrhundert zurück und begann mit einem Skelettfund in Luján in der Pamparegion Argentiniens. Nur knapp 30 Jahre später, 1821, stellte John Edward Gray den Familiennamen Megatheriidae auf.


From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy