Miracast

Miracast ist ein Peer-to-Peer-Funk-Screencast-Standard, der 2012 von der Wi-Fi Alliance definiert wurde. Er wird als offener Standard gegenüber Apples AirPlay, Samsungs Screen Mirroring und Intels Wireless Display (WiDi) angesehen, obwohl die Spezifikationen des Standards den Entwicklern nur nach der Bezahlung eines hohen Geldbetrages zur Verfügung gestellt werden.[1] Der Standard ermöglicht unter anderem, den Bildschirminhalt eines Smartphones oder eines Rechners, etwa für Präsentationen, auf einen großen Monitor oder Videoprojektor zu übertragen. Auch Szenarien wie das Streamen von Fernsehprogrammen von einem TV-Receiver auf einen Tabletcomputer sind möglich. Voraussetzung für Miracast ist ein WLAN-Modul an Sender und Empfänger. Hierbei benötigt Miracast keine Integration in ein komplettes drahtloses Netzwerk, da die Verbindung zweier beliebiger Geräte untereinander jeweils durch den WiFi-Direct-Standard realisiert wird.[2][3][4][5][6] Wi-Fi Direct als Basis für Miracast hat den Vorteil, dass für die Nutzung kein Zugang zu einem WLAN-Netz notwendig ist. Dies erleichtert vor allem die Verwendung für Fremdpersonen, die z. B. nur eine Präsentation drahtlos zu einem Beamer schicken wollen. Es ist bei Miracast auch möglich, Verbindung zu einem WLAN über einen Router oder Access-Point aufzubauen und gleichzeitig eine Miracast-Verbindung zu aktivieren.[7] Im Miracast-Standard ist ebenfalls die drahtlose Verbindung von Eingabegeräten des Empfangsgerätes mit dem Sender spezifiziert, somit wird beispielsweise die Anbindung eines externen Touchscreens ermöglicht.[8]

Das offizielle Android-Betriebssystem unterstützt ab Version 4.2 Jelly Bean bis zur Version 6.0 Marshmallow den Miracast-Standard. Damit ist das Google Nexus 4, das mit Android 4.2 ausgeliefert wurde, das erste Android-Smartphone mit Miracast-Unterstützung. Miracast ist ähnlich im Betriebssystem eingebettet wie AirPlay in Apples iOS.[9] Auch Blackberry OS 10, Microsoft Windows und Windows Phone ab der Version 8.1 unterstützen Miracast.

  1. Sebastian Grüner: Wifi-Display: "Miracast unter Linux ist schrecklich", Golem.de, 2. Februar 2014
  2. Zachary Lutz: NVIDIA throws support behind Miracast as wireless display standard
  3. Kevin C. Tofel: With Miracast, Nvidia’s Tegra 3 enables wireless displays (Memento des Originals vom 5. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gigaom.com, 26. Juli 2012
  4. Windows RT Compatibility & Miracast Certification To Enhance TI's Connectivity Solutions, 15. Juni 2012
  5. Jon Brodkin: AirPlay for all? Miracast promises video streaming without the router, 10. Juli 2012
  6. Nilay Patel: Android 4.2 adds gesture typing, wireless TV display, multiple user support on tablets, and more, 29. Oktober 2012
  7. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen chacos.
  8. What is Miracast? Everything You Need to Know. In: ScreenBeam. 4. März 2018, abgerufen am 21. September 2020 (amerikanisches Englisch).
  9. Taylor Wimberly: Android 4.2 adds official support for Miracast wireless display, 29. Oktober 2012

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