Nothrotheriidae | ||||||||||||
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![]() Skelettrekonstruktion von Nothrotheriops | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Unteres/Mittleres Miozän bis Unteres Holozän | ||||||||||||
15 Mio. Jahre bis 9.000 Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Nothrotheriidae | ||||||||||||
Gaudin, 1994 |
Die Nothrotheriidae sind eine ausgestorbene Familie einst bodenlebender Faultiere, die in die nähere Verwandtschaft der riesigen Megatheriidae gehören. Im Gegensatz zu diesen und den meisten anderen Entwicklungslinien der Bodenfaultiere bildeten sie aber keine übermäßig großen Formen aus. Sie lebten vom Übergang des Unteren zum Mittleren Miozän bis zum ausgehenden Pleistozän und Beginn des Holozän vor 15 Millionen bis etwa vor 8700 Jahren. Ihr hauptsächliches Verbreitungsgebiet war das zentrale und nördliche Südamerika. Eine Form kam ab dem Pleistozän auch in Nordamerika vor, blieb dort aber auf den südlichen und südwestlichen Teil beschränkt. Insgesamt waren die Nothrotherien nicht sehr formenreich, die meisten Vertreter sind nur über wenige Fossilfunde bekannt. Allerdings sind vor allem die späten Vertreter aufgrund einiger exzellent erhaltener Reste sehr gut untersucht.
Wie alle Faultiere ernährten sich die Nothrotherien rein pflanzenfresserisch. Überlieferte Kotballen geben Einblick in die bevorzugten Nahrungspflanzen, die überwiegend weichere Pflanzenteile einschließen. Außerdem ließ sich dadurch auf den Landschaftsraum schließen, den die Tiere bewohnten und der zumindest im südlichen Teil Nordamerikas überwiegend trockenere Habitate umfasste. Nur selten fossilisertes Weichteilgewebe ermöglicht darüber hinaus die Rekonstruktion der Fellbedeckung und lassen auf klimatische Anpassungen schließen. Eine Besonderheit liegt von der Westküste Südamerikas vor, wo einzigartig für die Faultiere bisher eine semiaquatisch lebende Form auftrat. Die anderen Vertreter bewegten sich vierfüßig fort, konnten sich aber wahrscheinlich auf den Hinterbeinen aufrichten. Die ersten Funde von Nothrotherien wurden bereits in den 1830er Jahren im südöstlichen Brasilien von Peter Wilhelm Lund entdeckt, später kamen auch Nachweise aus Argentinien dazu. Die Bezeichnung Nothrotherium wurde allerdings erst über 50 Jahre später geprägt. Aus Nordamerika datiert der Erstnachweis der Nothrotherien an den Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihren Familienstatus erhielt die Faultiergruppe gegen Ende des 20. Jahrhunderts.