Optativ

Der Optativ ist ein in manchen Sprachen eigenständiger Modus des Verbs, in anderen Sprachen fällt er mit dem Konjunktiv zusammen, während viele Sprachen eine solche Form überhaupt nicht kennen. Der Optativ ist ein irrealer Modus, da er sich auf Ereignisse bezieht, deren Eintritt sich der Sprecher wünscht, die aber nicht notwendigerweise tatsächlich eintreten.

Abhängig von der Sprache wird der Optativ verwendet für:

  • Wünsche (kupitiver Optativ)
  • (abgeschwächte) Befehle (präskriptiver Optativ)
  • Möglichkeiten (potentialer Optativ)

Der Optativ als eigenständige Form kommt unter anderem im Albanischen, Färöischen, Finnischen, Türkischen, Rumänischen und Lettischen vor. Auch im Altgriechischen, im Sanskrit und im Mittelägyptischen gibt es den Optativ.

Im Deutschen wird dieser Modus in der Regel mit Modalverben umschrieben, wobei eine exakte Übersetzung selten möglich ist, da die Modalverben nicht mit dem Optativ gleichzusetzen sind. Auch die Verwendung des Konjunktivs I ist generell möglich („Es werde Licht“), wenn auch nicht unbedingt üblich. Teilweise werden die unterschiedlichen Modi mit zusätzlichen Wörtern markiert oder sind über den Kontext zu ermitteln, ansonsten ist die Übersetzung von der subjektiven Interpretation des Optativs abhängig.


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