Parnassiens

Der Parnass, Gemälde von Raffael (um 1510)

Die Parnassiens (Singular: Parnasse, auch Mouvement parnassien) waren eine französische Dichtergruppe in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die am Prinzip des L’art pour l’art (Théophile Gaultier) orientiert war. Kunst müsse nicht nützlich oder tugendhaft sein. Der Dichterkreis verdankt seinen Namen der 1866 bei Alphonse Lemerre erschienenen Anthologie Le Parnasse contemporain (der 1871 und 1876 ein zweiter und dritter Band folgten). Der Name bezieht sich auf den Parnassos, den „Berg der Musen“ der griechischen Mythologie.

Die Lyrik dieser Gruppe setzt sich von subjektivem und sentimentalem Lyrikverständnis der Romantik ab und ist von Formstrenge, „Impassibilité“ (Unpersönlichkeit, Zurückhaltung) geprägt. Die bedeutendsten Vertreter waren Charles Leconte de Lisle und Théophile Gautier. Andere wichtige Namen sind Théodore de Banville, Paul Verlaine, Sully Prudhomme, José-Maria de Heredia, François Coppée und Albert Giraud.

Die Parnassiens übten großen Einfluss auf viele europäische Lyriker wie z. B. auf Stefan George und auf die Dichter des lateinamerikanischen Modernismo aus.


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