Ein Potlatch (auch Potlach oder Potlatsch) ist ein Fest der amerikanischen Indigenen der nordwestlichen Pazifikküste. Bei diesem Fest werden in ritueller Weise Geschenke verteilt oder ausgetauscht. Je wertvoller und erlesener die gereichten Gaben ausfallen, als desto bedeutender gilt die Position und Abstammung dessen, der die Geschenke vergeben hat. Je größer und bedeutender das Geschenk ist, desto bedeutender und größer muss das Gegengeschenk sein.
Der Potlatch ist ein zentraler Bestandteil der Nordwestküstenkultur. Das wohl bekannteste Element, das dieser Kultur entstammt, ist der Totempfahl. Die Errichtung eines Totempfahls ist einer von verschiedenen möglichen Anlässen, aus denen heraus der Potlatch gefeiert wurde, häufiger waren jedoch die Geburt oder der Tod von Stammesmitgliedern der Grund für das Fest.
Von 1884 bis in die 1950er Jahre war der Potlatch in Kanada verboten. Seither wird versucht, das ursprüngliche Wesen des Potlatch in zeitgemäßer Form neu zu beleben.