Ratsche

Karfreitagsratsche aus Rottenburg am Neckar, 19. Jahrhundert
Der Klang von sechs Kastenratschen (Thundorf in Unterfranken)
Ratsche oder Schnarre
Ratsche
Einsatz von Ratschen zur Warnung vor Gasangriffen im Zweiten Weltkrieg

Ratsche oder Rätsche (zu mittelhochdeutsch ratzen ‚klappern‘,[1] verwandt mit neuhochdeutsch rasseln[2]), auch Schnarre sowie Schnurre, Rappel, Räppel, Riärtel und Knarre, ist ein hölzernes Lärm- und Effektinstrument. Nach der Hornbostel-Sachs-Systematik ist es ein Schraprad, das den Schrapinstrumenten, also wie die Schüttelidiophone (Rasseln) den mittelbar geschlagenen Idiophonen zugeordnet wird. Hierbei spannen die Zähne eines sich drehenden Rades eine oder mehrere elastische Zungen, die bei der weiteren Drehung entlastet werden, zurückschlagen und so ein prasselndes Geräusch ergeben. Die ebenfalls mittelbar – durch eine Schwingbewegung – angeregte Klepper gehört nicht zu den Schrapinstrumenten, sondern zu den Aufschlagidiophonen und ähnelt den Klappern.

  1. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 25., durchgesehene und erweiterte Aufl. De Gruyter, Berlin/Boston 2011, S. 747.
  2. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 18. Aufl. bearb. von Walther Mitzka. Walter de Gruyter, Berlin 1960, S. 584 f.

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