Schonerbark

Eine Schonerbark ist ein Großsegler, den man auch als Barkentine (früher: eine Schonerbark mit Rahtopp am Großmast), Hermaphrodit-Bark (Zwitter-Bark; engl. hermaphrodite barque oder barquentine) oder seltener als Barkschoner bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen Mischtyp aus Bark und Schoner. Der (vordere) Fockmast ist voll rahgetakelt, die übrigen Masten tragen Schoner- oder Gaffelsegel. Diese Takelungsart wurde um 1800 in den USA entwickelt.

Ein moderner Vertreter dieses Schiffstyps ist das chilenische Segelschulschiff Esmeralda. Es trägt am Fockmast nur Rahsegel, an den übrigen drei Masten Gaffelgroßsegel, Gaffeltoppsegel und Stagsegel (dreieckige Schratsegel). Das spanische Segelschulschiff Juan Sebastián de Elcano ist hingegen ein Viermastmarssegelschoner. (Dreimast)-Bramsegelschoner (mit Untermast und Bramstenge) und (Dreimast)-Marssegelschoner (auch Toppsegelschoner genannt, mit Untermast, Bramstenge und Marsstenge) stellen nach Takelungsart und Bauweise des Fockmastes stets Schoner-Varianten dar, sofern ein Gaffelsegel am Fockmast angeschlagen ist (alle Masten mit Gaffelsegel). Führt der Fockmast keine Gaffelsegel, hat also eine reine Rahtakelung, handelt es sich indes um eine Schonerbark-Variante; z. B. wäre ein Dreimaster mit Großrahtopp und reiner Rahtakelung am Fockmast als (Dreimast)-Bramsegelschonerbark (bei Vorhandensein einer Bramstenge) bzw. (Dreimast)-Marssegelschonerbark (bei Vorhandensein sowohl von Mars- als auch Bramstenge) anzusprechen. Es gab bzw. gibt Schonerbarken mit drei (z. B.Mercator [1932], Antigua [1956] und Thalassia [1980]), vier (z. B. Mozart [1904], Beethoven [1904] und Esmeralda [1952]), fünf (z. B. die US-Schiffe City of Pascagoula, Mantova, Marsala und City of Waco) und sogar sechs Masten; von der letzteren Kategorie existierten allerdings lediglich zwei Exemplare; in beiden Fällen handelte es sich um Umbauten:

  • 6-Mast-Schonerbark E.R. Sterling
    E. R. Sterling, ursprünglich als eisernes Viermastvollschiff Lord Wolseley 1883 gebaut, später (1898) in eine Viermastbark, nach Entmastung (1903) zur Sechsmastbarkentine umgeriggt[1]
  • 6-Mast-Schonerbark City of Sydney
    City of Sydney, ein 1916 umgebauter ehemaliger Dampfer.

Die Benennung der Masten bei den Sechsmastbarkentinen entsprach der bei Sechsmastschonern:

  • Fockmast, Großmast, Kreuzmast, Tanzermast, Treibermast, Besanmast
  • Foremast, mainmast, mizzenmast, jiggermast, drivermast, spankermast (englische Benennung)
  1. Klaus Intemann: Amerikanische 6Mast-Barkentine E.R. Sterling von 1883. In: Schiffe und mehr. 2016, abgerufen am 29. Dezember 2021.

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