Siegellack

Mit Siegellack versiegelte Briefe auf einem Gemälde von Cornelis Norbertus Gysbrechts (1665)

Siegellack ist eine harzige Masse, die nach dem Erhitzen (über einer Kerze/Spirituslampe oder als Siegellackstange mit Docht, auch mit einem Schmelzlöffel oder einer Klebepistole/Siegelautomat) und dem Abtropfen erstarrt. Er dient zum (Ver-)Siegeln von Briefen und Paketen, selten auch zum Überziehen der verkorkten Flaschenmündung. Meistens wird ein befeuchteter Metallstempel, ein Petschaft oder ein Siegelring in den noch weichen Lack gedrückt. Der individuelle Abdruck soll neben der Unversehrtheit des Inhalts auch dessen Echtheit gewährleisten. In modernen automatischen Briefsortieranlagen kann die Verwendung von Lacksiegeln auf Briefumschlägen allerdings zu Störungen führen.

Auch das Befestigen von Lederpolstern auf Klappen von Klarinetten kann mit Siegellack erfolgen.

Die Portugiesen brachten den Siegellack aus Ostindien nach Europa; er wurde deshalb früher auch „Spanisches Wachs“ genannt.

Siegellack besteht aus Schellack und Terpentin, oft unter Zusatz von Benzoeharz, Tolubalsam und Storaxharz oder einfach aus Terpentin und Kolophonium. Zusätze von Kreide und Zinkweiß verhindern das zu schnelle Abtropfen. Eine billige Form des Siegellacks ist der so genannte Packlack. Packlacke enthalten nicht Schellack, sondern Terpentinharz und Kolophonium. Zu ihrer Rotfärbung wird nur minderwertiges Material, oft nur Ziegelmehl, verwendet.


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