Stilus

Mädchen mit Wachstafelbuch und Stilus, Pompeji
Fundort Thermengasse im römischen vicus Turicum (Zürich): Haarnadeln, Schreibgriffel und Spielsteine aus Bein.

Ein Stilus (lat.Griffel“) ist ein spitzer Stift aus hartem Material, welcher in der Antike als Schreibgerät gebräuchlich war. Auch im Mittelalter wurde er noch verwendet. Er bestand aus Eisen, Bronze, Knochen oder Elfenbein, gelegentlich auch aus Silber. Benutzt wurde er vor allem für das Schreiben auf Wachstafeln. Die Schrift wurde mit der Spitze des Stilus (gelegentlich: Stylus) in das Wachs gekratzt. Mit dem spatelförmig abgeflachten Ende des Stilus konnten Fehler durch Glätten des Wachses „radiert“ und überschrieben werden.[1] Hierher rührt die Redewendung ‚den Griffel umdrehen’ (lat. stilum vertere) für „tilgen“. Stili sind aus zahlreichen bildlichen Darstellungen der Antike bekannt; auch originale Exemplare sind erhalten.

  1. Klaus-Peter Schäffel: Tinte und Feder. In: Stiftarchiv Sankt Gallen (Hrsg.): Lebenswelten des frühen Mittelalters in 36 Kapiteln. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2019, ISBN 978-3-95976-182-6, S. 62.

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