Tuol-Sleng-Genozid-Museum

„Landkarte“ Kambodschas im Tuol-Sleng-Genozid-Museum, zusammengesetzt aus Schädeln und Knochen dort Ermordeter, aufgenommen 1997

Das Tuol-Sleng-Genozid-Museum ist das ehemalige Gefängnis S-21 der Roten Khmer und dient der Erinnerung an die dort begangenen Verbrechen während des Genozids in Kambodscha zwischen 1975 und 1979 zur Zeit des Demokratischen Kampucheas. Es befindet sich in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas.

S-21 war eines der 196 Gefängnisse des Demokratischen Kampucheas.[1] Es wurde vom ehemaligen Schullehrer Kaing Guek Eav alias „Genosse Duch“ geleitet, der dort für den Tod von mindestens 14.000 Menschen verantwortlich war. Insgesamt wurden im S-21 etwa 18.000 Menschen gefangengehalten, von denen nur zwölf überlebten.[2][3]

Das Gefängnis gilt als Folterzentrum. Wer ins S-21 eingeliefert wurde, galt automatisch als schuldig, oftmals wurden die Geständnisse unter Folter abgezwungen.[4][5] Der Umfang des Gefängnisses ging weit über das heutige Museumsgelände hinaus und erstreckt sich über das ganze Viertel.[6] Dort waren unter anderem ein Krankenhaus, Felder, Bananenplantagen, in Folterkammern umgewandelte Häuser sowie Unterkünfte für das Personal zu finden.

Tuol Sleng bedeutet „Brechnusshügel“. Das war der Name der Grundschule, die neben dem Gymnasium lag, in dem sich heute das Museum befindet. Dieses war ein Teil des Gefängnisses und hieß Tuol Svay Prey (Wildmangobaumhügel).[7]

  1. Judgement Case 01, Extraordinary Chambers in the Courts of Cambodia, 18/07/2007, S. 41. [1]
  2. Tuol Sleng History Museum
  3. Anne-Laure Porée: Tuol Sleng, l’histoire inachevée d’un musée de mémoire. In: Moussons, Nr. 30, Jg. 2017, Heft 2, S. 151–182, hier S. 165 (online).
  4. Berthold Seewald: So planvoll ging es in den Folterzentren Pol Pots zu. In: Die Welt. 4. September 2017, abgerufen am 9. Juli 2018.
  5. Rachel Hughes: Nationalism and Memory at the Tuol Sleng Museum of Genocide Crimes, Phnom Penh, Cambodia. In: Katharine Hodgkin, Susannah Radstone (Hrsg.): Memory, History, Nation: Contested Pasts. Transaction Publishers, Piscataway 2005, ISBN 1-4128-0488-4, S. 175–192, hier S. 176.
  6. Anne-Laure Porée: Tuol Sleng, l’histoire inachevée d’un musée de mémoire. In: Moussons, Nr. 30, Jg. 2017, Heft 2, S. 151–182, hier S. 168–172 (online).
  7. Anne-Laure Porée: Tuol Sleng, l’histoire inachevée d’un musée de mémoire. In: Moussons, Nr. 30, Jg. 2017, Heft 2, S. 151–182, hier S. 156 (online).

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