Venusfigurinen

Venus vom Hohlefels
Venus von Willendorf

Als Venusfigurinen werden kleine Statuetten weiblicher Körper bezeichnet, die in archäologischen Siedlungen des Jungpaläolithikums gefunden wurden. Heute wird von Archäologen meist die Bezeichnung „Frauenstatuetten“ bevorzugt. Diese jungpaläolithischen Kleinkunstwerke stammen vorwiegend aus dem jüngeren Gravettien Eurasiens (in Niederösterreich und Mähren auch als Pavlovien bezeichnet) oder aus dem mittleren bis jüngeren Magdalénien (in Mittel- und Westeuropa). Die Mehrzahl der Figurinen ist zwischen 28.000 Jahren (24.000 14C-Jahre) und 12.000 Jahren alt. Die Venus vom Hohlefels und die Venus vom Galgenberg stammen aus dem Aurignacien und sind mindestens 35.000 Jahre alt.[1] Während der Späteiszeit waren sie über das gesamte damals eisfreie Europa verbreitet. Neben einer Fülle von Gravierungen in Felsgestein und Schiefer – z. B. in Gönnersdorf bei Neuwied – kennen wir heute über 130 Plastiken, die u. a. in Russland (sowohl in europäischen als auch sibirischen und asiatischen Regionen),[2] Ungarn, der Tschechoslowakei, in Österreich, Italien, Deutschland und Frankreich entdeckt wurden. In der Regel werden sie einerseits als Fruchtbarkeitssymbole gedeutet, andererseits auch als die Darstellung einer Göttin.

  1. Christine Neugebauer-Maresch: Zum Neufund einer weiblichen Statuette an der Aurignac-Station Stratzing/Krems-Rehberg, Niederösterreich. In: Germania. Band 67, Mainz 1989, ISSN 0016-8874, S. 1–96.
  2. Venus of Eliseevichi: Characteristics of Russian Figurine. Abgerufen am 21. August 2018.

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