Wetzstein

Wetzstein mit goldener Fassung, Georgisches Nationalmuseum
Wetzsteine: oben künstlich (Länge ca. 250 mm), unten aus Naturstein
Der Wetzstein im Schlotterfass am Gürtel beim Mähen mit der Sense
Wetzstein in Gebrauch. Gemälde (1904) von Raffaele Faccioli (1845–1916)

Ein Wetzstein ist ein aus mineralischen Bestandteilen zusammengesetzter flacher Stein zum Schleifen und Schärfen von Werkzeugen bzw. Klingen, insbesondere von Sensen, Sichten, Sicheln oder Messern.

Früher wurden für die Herstellung von Wetzsteinen ausschließlich bergmännisch abgebaute Natursteine verwendet – zum Beispiel harter Kieselsandstein in den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen bei Jux bis 1923[1] oder kieselsäurehaltiger Kalkstein in den Ammergauer Alpen bei Unterammergau bis 1958.

Der germanische Wetzstein von Strøm ist mit Runen beschriftet.

Heutzutage bestehen sie meist aus künstlich gebundenen Korund- oder Siliciumcarbidteilchen. Zum Wetzen wird der Wetzstein üblicherweise angefeuchtet; so dient der Kumpf, auch Wetzkumpf genannt, dem Mähenden nicht nur als Aufbewahrungsgefäß für den Wetzstein, sondern enthält auch Wasser, damit der Stein gleich angefeuchtet verwendet werden kann. Das Anfeuchten bewirkt, dass der Schleifschlamm weiterhin am Wetzvorgang teilnehmen kann[2] und sich die Poren nicht zusetzen.

  1. Theo Simon: Gesteine, Böden, Landschaft. In: Paul Strähle: Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Überarbeitet von Theo Müller. 4. überarbeitete und ergänzte Auflage. Schwäbischer Albverein, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2033-6.
  2. http://www.rief-dieschleiferei.at/Fachwissen%20Messer%20schleifen%20und%20mehr.htm Website der Messerschleiferei & Fachgeschäft Helmut & Waltraud Rief in Volders, Österreich

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