(44) Nysa

Asteroid
(44) Nysa
Berechnetes 3D-Modell von (44) Nysa
Berechnetes 3D-Modell von (44) Nysa
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Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 31. März 2024 (JD 2.460.400,5)
Orbittyp Innerer Hauptgürtel
Asteroidenfamilie
Große Halbachse 2,422 AE
Exzentrizität 0,149
Perihel – Aphel 2,060 AE – 2,784 AE
Perihel – Aphel  AE –  AE
Neigung der Bahnebene 3,7°
Länge des aufsteigenden Knotens 131,5°
Argument der Periapsis 344,1°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 2. Januar 2026
Siderische Umlaufperiode 3 a 281 d
Siderische Umlaufzeit {{{Umlaufdauer}}}
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit {{{Umlaufgeschwindigkeit}}} km/s
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 19,03 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 70,6 ± 4,0 km
Abmessungen {{{Abmessungen}}}
Masse Vorlage:Infobox Asteroid/Wartung/Masse kg
Albedo 0,48
Mittlere Dichte g/cm³
Rotationsperiode 6 h 25 min
Absolute Helligkeit 6,8 mag
Spektralklasse {{{Spektralklasse}}}
Spektralklasse
(nach Tholen)
E
Spektralklasse
(nach SMASSII)
Xc
Geschichte
Entdecker H. M. S. Goldschmidt
Datum der Entdeckung 27. Mai 1857
Andere Bezeichnung 1857 KA, 1977 CE
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

(44) Nysa ist ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, der am 27. Mai 1857 von dem deutsch-französischen Astronomen Hermann Mayer Salomon Goldschmidt in Paris entdeckt wurde. Nach dieser Erstbeobachtung konnte er erst am 2. März 1864 im Stift Kremsmünster und an der Sternwarte Leiden wieder aufgefunden werden.

Benannt wurde der Asteroid nach dem Ort Nysa aus der griechischen Mythologie. Den Nymphen von Nysa wurde die Erziehung des jungen Dionysos anvertraut. Nicht weniger als zehn Orte trugen den Namen Nysa, darunter jene in Äthiopien, Arabien, Indien, Thrakien und Euböa. Die Benennung erfolgte durch Alexander von Humboldt.

(44) Nysa ist das größte Mitglied der Nysa-Familie, einer Asteroidenfamilie, die Teil des Nysa–Polana-Komplexes ist.

Aus Ergebnissen der IRAS Minor Planet Survey (IMPS) wurden 1992 erstmals Angaben zu Durchmesser und Albedo für zahlreiche Asteroiden abgeleitet, darunter auch (44) Nysa, für die damals Werte von 70,6 km bzw. 0,55 erhalten wurden.[1] (44) Nysa besitzt eine unregelmäßige ellipsoide Form. Dies konnte aus der Lichtkurve abgeleitet werden, was vor Entdeckung dieses Asteroiden erst an einem Kleinplaneten festgestellt worden war. Radarmessungen, die 2007 am Arecibo-Observatorium durchgeführt wurden, ergaben Abmessungen von 113 × 67 × 65 km (±15 %).[2] Eine Auswertung von Beobachtungen durch das Projekt NEOWISE im nahen Infrarot führte 2012 für den Asteroiden zu Werten für den Durchmesser und die Albedo im sichtbaren Bereich von 75,2 km bzw. 0,48.[3]

Der Asteroid besitzt eine mineralische Oberfläche mit einer außergewöhnlich hohen Albedo von 0,48. Ein Vergleich der Reflexionsspektren von auf die Erde niedergangenen Meteoriten mit verschiedener Zusammensetzung ergab, dass (44) Nysa am ehesten eine Oberfläche besitzt, die aus feinkörnigem Material ähnlich Enstatit-Achondriten (Aubriten) besteht.[4][5]

Bereits in einer Untersuchung aus dem Jahr 2001 wurde ein Szenario ausgearbeitet, in dem Raumsonden, die in fünf Startfenstern von 2004 bis 2010 gestartet würden, im Vorbeiflug Proben von Asteroiden sammeln und zur Erde zurückbringen könnten. Ein Start im September 2010 hätte dabei nach zwei Swing-by-Manövern an Venus und Erde auch (44) Nysa erreichen und am 18. Dezember 2012 mit einer Geschwindigkeit von 8,63 km/s an dieser vorbeifliegen können. Die Erde wäre wieder im Januar 2015 erreicht worden.[6]

  1. E. F. Tedesco, P. V. Noah, M. Noah, S. D. Price: The Supplemental IRAS Minor Planet Survey. In: The Astronomical Journal. Band 123, Nr. 2, 2002, S. 1056–1085, doi:10.1086/338320 (PDF; 398 kB).
  2. M. K. Shepard, K. M. Kressler, B. E. Clark, M. E. Ockert-Bell, M. C. Nolan, E. S. Howell, C. Magri, J. D. Giorgini, L. A. M. Benner, S. J. Ostro: Radar observations of E-class Asteroids 44 Nysa and 434 Hungaria. In: Icarus. Band 195, Nr. 1, 2008, S. 220–225, doi:10.1016/j.icarus.2007.12.018.
  3. J. R. Masiero, A. K. Mainzer, T. Grav, J. M. Bauer, R. M. Cutri, C. Nugent, M. S. Cabrera: Preliminary Analysis of WISE/NEOWISE 3-Band Cryogenic and Post-cryogenic Observations of Main Belt Asteroids. In: The Astrophysical Journal Letters. Band 759, Nr. 1, L8, 2012, S. 1–8, doi:10.1088/2041-8205/759/1/L8 (PDF; 3,27 MB).
  4. E. A. Cloutis, M. J. Gaffey, D. G. W. Smith, R. St. J. Lambert: Reflectance spectra of “featureless” materials and the surface mineralogies of M- and E-class asteroids. In: Journal of Geophysical Research. Band 95, 1990, S. 281–294, doi:10.1029/JB095iB01p00281 (PDF; 1,57 MB).
  5. E. A. Cloutis, M. J. Gaffey: Accessory phases in aubrites: spectral properties and implications for asteroid 44 Nysa. In: Earth, Moon, and Planets. Band 63, Nr. 1, 1993, S. 227–243, doi:10.1007/BF00572470 (PDF; 911 kB).
  6. A. A. Sukhanov, O. Durão, D. Lazzaro: Low-Cost Main-Belt Asteroid Sample Return. In: Journal of Spacecraft and Rockets. Band. 38, Nr. 5, 2001, S. 736–744, doi:10.2514/2.3740 (PDF; 9,45 MB).

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