Das Suffix[1] -graphie bzw. -grafie (von γραφή graphē oder γραφία graphía) stammt von dem griechischen Verb γράφειν gráphein „schreiben, zeichnen“ ab. Hier wird immer etwas geschrieben, beschrieben, aufgezeichnet oder verzeichnet. Als Substantiv bezeichnet Graphie bzw. Grafie die Schreibung an sich, und in diesem Sinne findet es sich auch in Zusammensetzungen (Kalligraphie: „Schönschreibung“, Lithographie: „Steindruck“). Darüber hinaus heißt es allgemein „Beschreibung, Darstellung“ (Biografie: „Lebensbeschreibung“). Bei wissenschaftlichen Fachgebieten bezieht es sich auf deskriptive, also beschreibende Wissenschaftszweige – es findet sich im allgemeinen Deutsch auch mit dem unspezifischen Begriff -kunde (Geographie: „Erdkunde“).
Oft wird ein Mensch, der etwas aufschreibt oder aufzeichnet, beziehungsweise seine Funktion, mit der Endung -graph bzw. -graf bezeichnet, zum Beispiel Stenograph. Aber auch aufzeichnende Geräte wie Seismograph oder Tachograph erhalten diese Endung. Der Graph und das Autograph stellen eine Ausnahme dar, indem sie für das Ergebnis einer Aufzeichnung stehen. Allgemein endet die Bezeichnung für das Verfahrensergebnis sonst sehr häufig auf -gramm, beispielsweise Seismogramm und Telegramm. Der Umkehrschluss gilt nicht: Es gibt das Epigramm, aber keine Epigraphie (sondern die Epigraphik), und zum Diagramm sowie Programm existieren ebenfalls keine Äquivalente.
Nach der neuen Rechtschreibung kann das Wort entweder mit f geschrieben werden, damit die Schrift der deutschen Aussprache entspricht, oder mit ph, damit die griechische Herkunft deutlich wird. Bei eingedeutschten Wörtern ist f üblicher, bei Fachwörtern ph.