Die 46 Artikel waren eine Zusammenstellung der im Frankfurter Zunftaufstand von den Zünften erhobenen reformatorischen, bürgerrechtlichen und sozialpolitischen Forderungen. Am 22. April 1525 erzwangen die Aufständischen die Annahme der Artikel durch den Rat der Reichsstadt Frankfurt am Main und übernahmen die politische Macht in der Stadt. Ein Teil der Artikel war wahrscheinlich von Gerhard Westerburg verfasst. Sie orientierten sich an den im März 1525 gedruckten Zwölf Artikeln, ergänzt um spezifische Frankfurter Belange.
Sie wurden sofort im Druck veröffentlicht und dienten als Vorlage für eigene Beschwerdeartikel in verschiedenen Städten entlang des Rheins, in der Wetterau und in Norddeutschland. Unter dem Druck der im Pfälzischen Bauernkrieg siegreichen Fürsten scheiterte der Zunftaufstand Ende Juni 1525. Am 18. Juli brachte der Rat die Zünfte zur Herausgabe des ihnen ausgehändigten Artikelbriefes und lieferte das Original des Briefes an den Pfalzgrafen in Heidelberg aus.
Die politischen Verhältnisse in Frankfurt wurden vollständig wiederhergestellt und blieben bis zum Fettmilch-Aufstand 1614 unverändert. Die geistlichen und sozialen Forderungen der 46 Artikel bildeten dagegen die Grundlage zur Entstehung einer Evangelischen Kirche in Frankfurt am Main und damit zur Einführung der Reformation und einer städtischen Armenfürsorge.