Die Abasinen, Abasiner oder Abasen (abasinisch Абаза / Abasa) sind ein Volk im Kaukasus, das sprachlich eng mit den Abchasen und entfernter mit den Tscherkessen verwandt ist. Sie leben vorwiegend in der russischen Republik Karatschai-Tscherkessien, wo ihre Sprache offiziell als regionale Amtssprache anerkannt ist. Knapp die Hälfte der Abasinen Russlands lebt im abasinischen Rajon innerhalb von Karatschai-Tscherkessien, wo sie über 87 % der Bevölkerung darstellen. Eine kleine Gruppe lebt in den städtischen Zentren der benachbarten Region Stawropol besonders der dem Siedlungsgebiet am nächsten gelegenen Stadt Kislowodsk. Bei der Volkszählung in Russland 2010 gaben 43.341 Personen an, Abasinen zu sein[1], davon 36.919 in der Teilrepublik Karatschai-Tscherkessien (7,8 % der Bevölkerung)[2].
Weitere abasinische Bevölkerungsgruppen und Diasporagemeinden gibt es auch in anderen Regionen Russlands, sowie in der Türkei, Syrien, Jordanien, Ägypten und dem Libanon (geschätzt, aber nicht gesichert: 11.000 Personen, die die Sprache noch sprechen).
Es gibt insgesamt mehr Nachkommen abasinischer Flüchtlinge des 19. Jahrhunderts im Nahen Osten, als Abasinen in Russland selbst. Ein großer Teil von ihnen ist dort inzwischen jedoch assimiliert und spricht die Sprache ihrer Vorfahren nicht mehr. In nahöstlichen Ländern werden sie oft mit den sprachlich nahestehenden Abchasen gleichgesetzt.
Unter ihnen gab es bis ins 19. Jahrhundert auch die vom Fürstentum Abchasien unabhängigen Stammesverbände der Sads-Abchasen aus dem heutigen abchasisch-russischen Grenzgebiet, deren Nachkommen heute nur noch in der Türkei leben und deren Zuordnung zu den Abchasen oder Abasinen unterschiedlich gehandhabt wird. Sie werden auch als kleinabchasische oder südabasinische Stammesverbände bezeichnet.