Absperrschieber

7000 kg schwerer Absperrschieber des Kermeterstollens von 1905 an der Urfttalsperre
Ein Absperrschieber mit Bypass zum entlastenden Öffnen (gleicht den Druckunterschied zwischen beiden Seiten des Schieberblattes aus)

Der Absperrschieber (engl.: gate valve), auch Gas- bzw. Wasserschieber genannt, ist eine Armatur, die gewöhnlich zum vollständigen Öffnen oder Schließen des gesamten Durchflussquerschnitts eines Rohres genutzt wird. Im Gegensatz zu Ventilen werden Absperrschieber nicht in erster Linie zur Regulierung der Durchflussmenge und nicht bei sehr hohem Druck eingesetzt. Absperrschieber dienen oft der Vorabsperrung, also um Wartungsarbeiten an nachfolgenden Armaturen zu ermöglichen (die im regulären Betrieb die Absperrung oder Regulierung übernehmen).

Da Absperrschieber häufig in großen Dimensionen mit Flanschverbindungen eingesetzt werden, werden kleinere Ausführungen mit Gewindeanschluss zur Unterscheidung auch als Muffenschieber bezeichnet.

Bei keilförmigem Absperrkörper tritt der Kontakt mit dem Dichtsitz erst kurz vor dem vollständigen Verschluss der Öffnung ein. Sollen fließende Fluide abgesperrt werden, so ist jedoch beidseitig eine lineare Führung des Absperrkörpers nötig, um diesen zu fixieren. Bei höherem Druck erhöht sich durch die Pressung in den Führungen die Reibung und der Schieber wird schwergängig. Bei Absperrkörpern mit parallelen Seiten ist die Reibung durch die aufeinander gleitenden Dichtflächen stets etwas erhöht und kann sich durch Verschmutzung und Korrosion noch deutlich verstärken. Zum Schließen des Schiebers bei hohem hydrodynamischen Druck und zum Öffnen bei höherem hydrostatischem Druck sind daher gegebenenfalls hohe Kräfte erforderlich. Zum Abbau des statischen Drucks kann eine kleinere Absperrarmatur dienen, die einen Bypass um den eigentlichen Schieber herum öffnet.

Absperrschieber haben in voll geöffnetem Zustand einen sehr geringen Strömungswiderstand. Auch der Platzbedarf des eigentlichen Schiebers innerhalb der Rohrleitung ist sehr gering.

Die Betätigung erfolgt etwa mit einem Schieberschlüssel, einem Handrad oder elektrisch durch einen Getriebemotor.

Ein Schieber für offene Gerinne und Wasserläufe wird Schütz genannt. Er dient auch zum Regeln des Durchflusses in Stauwehr.


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