Ein Objektiv wird als achromatisch (von altgriechisch ἀχρώματος achrōmatos „ohne Farbe“)[1] oder als ein Achromat bezeichnet, wenn die Änderung der Schnittweite mit der Wellenlänge für eine Wellenlänge verschwindet.
Wegen der Dispersion der optischen Materialien zeigt eine Einzellinse die sogenannte chromatische Aberration. Der Brechungsindex von Glas und anderen optischen Materialien nimmt kontinuierlich mit steigender Wellenlänge (Blau nach Rot) ab, wodurch die Brennweite der Linse und damit auch die Schnittweite (Abstand des Brennpunkts von der Linse) zunimmt. Durch Kombination einer positiven und einer negativen Linse aus Gläsern mit unterschiedlich steilem Brechzahlverlauf, d. h. mit unterschiedlicher Abbe-Zahl, lässt sich die Schnittweite in erster Näherung konstant machen und der Farblängsfehler der chromatischen Aberration weitgehend korrigieren. Die Schnittweite ist dann für eine Wellenlänge minimal und erhöht sich leicht bei zu- wie auch bei abnehmender Wellenlänge (im Normalfall, wenn kein Glas anomaler Dispersion eingesetzt wird). Wenn die beiden Linsen dünn sind und nur einen kleinen Abstand voneinander haben, entsteht auch kein erheblicher Farbquerfehler. Dieser hängt von der Bildhöhe ab und verursacht insbesondere am Rand des Bildfeldes störende Farbsäume an den Kanten der beobachteten Objekte.