Adad (auch Hadad, semitisch Hadda, sumerisch Iškur, dIM) ist der mesopotamische Wettergott (Sturmgott), Sohn des Anu und Gatte der Ninhursanga oder der Šala. In der mesopotamischen Stadt Ninive ist ihm eines der historischen Tore in der Stadtmauer gewidmet.
Der semitische Wettergott Hadda wurde schon im 3. Jahrtausend v. Chr. im nordsyrischen Raum, etwa in der neuassyrischen Tempelanlage in Guzana (Tell Halaf),[1] verehrt. Sein Heiligtum stand in Aleppo. In Mesopotamien wurde er um die Stadt Karkar als Segensspender verehrt. Bei den Sumerern, Akkadern und in Babylonien nannte man ihn Iškur. Im Süden Mesopotamiens traten mehr seine zerstörerischen Fähigkeiten wie Sturm, Hochwasser und Dürre in den Vordergrund. Das lag vor allem daran, dass er im Süden, wo man nicht Regenfeldbau, sondern Bewässerungsfeldbau betrieb, Iškur nicht als Wettergott „benötigte“. Adads Symboltier war der Stier, sein Attribut ein Blitz – entweder in einer Hand oder allein. In Ugarit wurde er auch mit Helm und zwei Stierhörnern dargestellt.
Im ugaritisch-phönizischen Raum wurde der Wettergott oft einfach nur Ba’al, also Herr genannt. Bei den Hurritern hieß der Wettergott Teššub und stand an der Spitze des Pantheons. Er war mit Ḫebat verheiratet, sein Sohn war die Šarrumma. Teššubs wichtigster Kultort war Aleppo. Dort war der Höhepunkt seines Kultes im 2. Jahrtausend v. Chr., im 1. Jahrtausend v. Chr. hingegen lässt sich eine Verehrung kaum mehr nachweisen. Auch bei den Hethitern stand Tarḫunna, wie der Name des Wettergottes dort wohl lautete, an der Spitze des Pantheons. In der Luwischen Sprache wurde er „Tarḫunt“ genannt, bei den Urartäern Teišeba.
Über die Tontafeln von Persepolis konnte nachgewiesen werden, dass namhafte Zuwendungen in Form von Getreide, Bier und Wein von der regionalen Verwaltung von Persepolis während der Regierungszeit von Dareios I. an Kulte für Adad ausgesprochen wurden. Da das ältere Logogramm IM neben dem neueren Namen Adad im Festungsarchiv von Persepolis aufgeführt ist, konnte im Verbund mit elamischen Quellen aufgezeigt werden, dass der Gott auch einen Platz in der elamischen Religion innehatte und seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. auf iranischem Boden präsent war. Es wird deshalb angenommen, dass Adad über kulturelle Assimilationen seinen Einzug ins Perserreich fand und sein Kult mit einer eigenen Ausprägung im Achämenidenreich weiterbestand.[2]