Al-Qaida, auch al-Kaida (arabisch القاعدة, DMG al-qāʿida ‚die Basis‘, ‚das Fundament‘; in Verlautbarungen auch Tanzīm Qāʿidat al-Dschihād / تنظيم قاعدة الجهاد / tanẓīm qāʿidat al-ǧihād / ‚Organisation der Dschihad-Basis‘),[1] ist ein loses, weltweit operierendes Terrornetzwerk meist sunnitisch-islamistischer Organisationen, das seit 1993, meist in Verbindung mit Bekennerschreiben, zahlreiche Terroranschläge in mehreren Staaten verübt hat und mit zahlreichen weltpolitischen Ereignissen im Zusammenhang steht. Viele der von dem Netzwerk verübten Anschläge gelten als terroristischer Massenmord an Zivilisten.[2]
In der Weltöffentlichkeit wurde die Organisation erstmals nach den Terroranschlägen auf die Botschaften der Vereinigten Staaten in Daressalam und Nairobi wahrgenommen.[3] Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 bestimmt sie als eine permanente islamistische Bedrohung das Weltgeschehen mit. Erklärtes Ziel von al-Qaida ist die Errichtung eines alle islamischen Länder und Gebiete sowie weitere Territorien umspannenden Gottesstaats für alle „Rechtgläubigen“.[4][5][6] Zwischenzeitliche Ziele bestehen darin, die westlichen Staaten zu bekriegen, von denen sie annimmt, dass diese eine weltweite antiislamische Verschwörung anführen, sowie die Vernichtung Israels herbeizuführen.[7]
Al-Qaida wird von den Vereinten Nationen als terroristische Vereinigung betrachtet, und Mitgliedstaaten sind verpflichtet, Sanktionen gegenüber Individuen und Vereinigungen durchzusetzen, die mit ihr in Verbindung stehen.[8] Außerdem wird al-Qaida von der Europäischen Union, ihren Mitgliedern, sowie zahlreichen weiteren Staaten und Organisationen als Terrororganisation eingestuft. Al-Qaida wird unter anderem von Deutschland durch den deutschen Verfassungsschutz[9] und in den Vereinigten Staaten[10] als erste transnationale terroristische Vereinigung beurteilt und von diesen beiden Staaten als „Prototyp“ für diese Art von Terrorismus angesehen.
Der Gründer und ideologische Anführer der Organisation, Osama bin Laden, wurde am 2. Mai 2011 bei der Operation Neptune’s Spear in Abbottabad, rund 50 km von der pakistanischen Hauptstadt Islamabad entfernt, durch amerikanische Einsatzkräfte getötet.[11] Dessen Nachfolger Aiman az-Zawahiri starb am 31. Juli 2022 in Kabul bei einem durch die CIA gezielt auf ihn durchgeführten Drohnenangriff.[12]