Der Alexandriner ist ein in der französischen Literatur entwickeltes und von dort in andere Literaturen übernommenes Versmaß. In der deutschen Dichtung war er vor allem im Barockzeitalter gängig.
Es handelt sich im Deutschen um einen sechshebigen jambischen Reimvers mit je nach Versschluss 12 oder 13 Silben und einer Zäsur nach der sechsten Silbe, das heißt genau in der Mitte.
Der Versschluss – auch Kadenz genannt – kann männlich oder weiblich sein; im Allgemeinen wird der regelmäßige Wechsel von männlichen und weiblichen Versschlüssen angestrebt.
Ein Beispiel aus Es ist alles eitel von Andreas Gryphius:
Man unterscheidet besonders zwischen dem paargereimten heroischen Alexandriner, der den antiken Hexameter vertritt und bei dem häufig nach je vier Versen ein Sinneinschnitt zu spüren ist, und dem kreuzgereimten elegischen Alexandriner, der das antike elegische Distichon vertritt und für gewöhnlich in Strophen abgeteilt auftritt. Manchmal wird der Alexandriner irreführend auch als jambischer Hexameter bezeichnet – mit dem sechshebigen, antiken Hexameter, der aus mehreren Daktylen besteht, hat er jedoch in metrischer Hinsicht nichts zu tun.