Altbausanierung

Bei der Altbausanierung erfolgt der Abtransport des Bauschutts oft mittels einer Rutsche.

Der Begriff Altbausanierung beschreibt die Sanierung eines Altbaus. Neben der Gebäudetechnik kann das sowohl die Statik der Bauteile als auch die Grundrissdisposition und die äußere Hülle betreffen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Baugeschehen in Deutschland zunächst von Wiederaufbauten geprägt, wobei die Substanz der bis 1945 beschädigten Gebäude verwendet wurde. Gleichzeitig entstanden Neubauten, auch Großwohnsiedlungen in den Außenbereichen der Städte. Ab den 1960er Jahren setzten Politik und Bauindustrie mit der Flächensanierung auf den Abriss von Altbauvierteln ohne Rücksicht auf historische Stadtstrukturen.

Seit den 1970er Jahren nahm der Widerstand gegen diesen „Kahlschlag“ stetig zu und nachdem sich in den 1980ern die Behutsame Stadterneuerung durchgesetzt hatte, macht die Altbausanierung heute mehr als die Hälfte des gesamten Bauvolumens aus (so genanntes Bauen im Bestand). Durch die Wiedervereinigung gelang es auch, große Altbaubestände in Ost-Berlin und der ehemaligen DDR zu sanieren und zu bewahren.

Schrittmacher in der Stadterneuerung war die Internationale Bauausstellung 1984/87 (IBA) mit dem Leiter der „Altbau-IBA“, Hardt-Waltherr Hämer.

Die nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete Bausubstanz hat oft und relativ schnell Mängel; Bauten aus der Zeit vor 1945 sind zwar aufgrund ihres hohen Alters sanierungsbedürftig und die Bewohner stellen höhere Ansprüche an die Haustechnik. Es gibt durch die höheren Anforderungen in Sachen Hygiene, Feuchte- und Wärmeschutz auch veränderte Nutzungen der Wohnflächen.

Der durchschnittliche Wohnflächenbedarf pro Kopf der Bevölkerung hat im Laufe der letzten 100 Jahre stark zugenommen.

In anderen Ländern Europas ist die Bausubstanz durchschnittlich älter als in Deutschland; dort sind Sanierungsmaßnahmen somit ebenfalls unausweichlich.

Altbausanierung kann ökonomisch und ökologisch sinnvoll sein: zum einen, weil die Alternative (Abriss und Neubau) oft teurer bzw. zeitaufwändig ist; zum anderen, weil Ressourcen geschont werden.


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