Altern

Die Zeit befiehlt dem Alter, die Schönheit zu zerstören, Ölgemälde von Pompeo Batoni aus dem Jahr 1746
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Prozess in der Entwicklungsbiologie
Untergeordnet
Zellalterung
Organalterung
Altern multizellulärer Organismen
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Das Stufenalter des Menschen. Solche auch Lebenstreppen genannten Darstellungen waren ab dem 17. Jahrhundert sehr populär.[1] Dabei wurde der menschliche Lebenslauf meist in zehn Stufen zu je zehn Jahren dargestellt. Der Höhepunkt des Lebens wurde auf die fünfte Dekade gesetzt, da man davon ausging, dass der Mensch in diesem Alter der Vollendung am nächsten komme.[2]

Das Altern ist ein fortschreitender biologischer Prozess der meisten mehrzelligen Organismen, der graduell zum Verlust der gesunden Körper- und Organfunktionen und schließlich zum biologischen Tod führt. Altern ist der bei weitem wichtigste Risikofaktor für diverse Krankheiten wie Krebs, koronare Herzkrankheit, Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit und chronisches Nierenversagen.[3] Die maximale Lebenszeit, die ein Individuum erreichen kann, wird durch das Altern maßgeblich beschränkt.

Altern ist als physiologischer Vorgang ein elementarer Bestandteil des Lebens aller höheren Organismen und eines der am wenigsten verstandenen Phänomene der Biologie.[4] Allgemein ist die Annahme akzeptiert, dass eine Reihe verschiedener hochkomplexer, vielfach noch ungeklärter Mechanismen für das Altern verantwortlich sind. Sie beeinflussen und begrenzen die Lebensdauer von biologischen Systemen wie Zellen, den daraus aufgebauten Organen, Geweben und Organismen. Auf die Frage, warum Organismen altern, gibt es eine Vielzahl unterschiedlichster Antworten (Alternstheorien), aber bis heute keine wissenschaftlich akzeptierte umfassende Antwort.

Die Gerontologie, auch Alters- und Alternswissenschaft genannt, ist die Wissenschaft vom menschlichen Leben im hohen Alter und vom Altern der Menschen. Die biologische Grundlagendisziplin – ohne Fokussierung auf die Spezies Mensch – ist die Biogerontologie.

  1. S. Ruppert: Lebensalter und Recht (MPG). In: Tätigkeitsbericht 2008. Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt am Main
  2. M. Raschke: Die Entwicklung der Lebenstreppe. GRIN Verlag, 2010, ISBN 978-3-640-58370-6, S. 6. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. M. Kaeberlein, P. S. Rabinovitch, G. M. Martin: Healthy aging: The ultimate preventative medicine. In: Science. Band 350, Nummer 6265, Dezember 2015, S. 1191–1193, doi:10.1126/science.aad3267, PMID 26785476, PMC 4793924 (freier Volltext) (Review)
  4. J. Krutmann: Umweltinduzierte Alterungsprozesse. In: Jahresbericht 2008. Deutsche Forschungsgemeinschaft

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