Altes Serail (Akkon)

Altes Serail
السرايا القديم, DMG al-Sarāyā al-Qadīm
הַסָּרָאיָה הַיְּשָׁנָה ha-Sarājah ha-Jəschanah
Altes Serail: Blick aus dem Ehrenhof zu Ost- und Südflügel, überragt vom Minarett der Dschazzār-Moschee, 2013

Altes Serail: Blick aus dem Ehrenhof zu Ost- und Südflügel, überragt vom Minarett der Dschazzār-Moschee, 2013

Daten
Ort Israel Akkon (عَکّا, DMG ʿAkkā; עַכּוֹ ʿAkkō),
Bauherr Ẓāhir al-ʿUmar
Baujahr 1750
Koordinaten 32° 55′ 22,1″ N, 35° 4′ 11,6″ OKoordinaten: 32° 55′ 22,1″ N, 35° 4′ 11,6″ O
Altes Serail السرايا القديم, DMG al-Sarāyā al-Qadīm הַסָּרָאיָה הַיְּשָׁנָה ha-Sarājah ha-Jəschanah (Israel Nord)
Altes Serail
السرايا القديم, DMG al-Sarāyā al-Qadīm
הַסָּרָאיָה הַיְּשָׁנָה ha-Sarājah ha-Jəschanah (Israel Nord)

Das Alte Serail (arabisch السرايا القديم bzw. السراي القديمة, DMG al-Sarāyā al-Qadīm / al-Sarāy al-Qadīma; hebräisch הַסָּרָאיָה הַיְּשָׁנָה ha-Sarājah ha-Jəschanah) ist ein ehemaliges Serail in Akkon, Nordbezirk Israels. Die persischstämmige arabische Vokabel Serail (سراي oder سرايا, DMG Sarāy, Sarāyā) bezeichnet im levantinischen Sprachgebrauch Bauten für Repräsentation, Wohnzwecke und Verwaltung aus osmanischer Zeit,[1] denn private Gemächer, auch solche für Haremsdamen, wie Verwaltungsräume, waren oft unter einem Dach.[2] Das Alte Serail als Verwaltungssitz bildet mit der Dschazzār-Moschee (Gebetsstätte) und Akkos Zitadelle (Militärstandort) das ehemalige regionale Regierungsviertel.[3]:172

Nach verschiedenen Verwendungen dient der um einen Ehrenhof errichtete Dreiflügelbau des Serails seit 1998 als Kultur-, Jugend- und Sportzentrum MaTNa“S a-Sarājah (מֶרְכַּז תַּרְבּוּת, נֹעַר וּסְפּוֹרְט [מַתְנָ"ס] אַ-סָּרָאיָה Merkaz Tarbūt, Noʿar ūSpōrṭ [MaTNa“S] a-Sarājah) in städtischer Trägerschaft.[4]

Das Alte Serail wurde 1750 auf der Krypta der ansonsten weitgehend zerstörten Johanniterkirche St. Johannis erbaut und bezieht in seinem Westflügel deren Westfassade und Teile von deren Nordfassade ein. Bauherr des Alten Serails war der arabische Regionalpotentat Ẓāhir al-ʿUmar (1690–1775). Bis 1830 erbaute sich einer seiner Nachfolger ein Neues Serail,[5][6] woher der Namenszusatz ‹Altes› rührt. Da das Neue Serail seit 1983 meist als Palais des Paschas (אַרְמוֹן הַפָּאשָׁא Armon ha-Pāšā) bezeichnet wird, verblasst die Benennung Neues Serail. Entsprechend wird auch das Alte Serail oft ohne Zusatz einfach Serail genannt.

Plan Akkos mit Grundrissen von Wällen, Grundriss H: Krypta unterm Alten Serail, Zitadelle (№ 2: Nord­mauer des osmanischen Vorhofs, № 3: Säle 1–6, № 4: Hof, № 5: Refektorium), № 20: Dschazzār-Mo­schee auf Unterbau der Kreuzkathedrale, № 22: Chan al-Ifranǧ und weiteren Bauten
  1. „Museum des Heldentums“ (Memento vom 26. August 2019 im Internet Archive), auf: Die Geheimnisse der überirdischen und der unterirdischen Stadt Akko, abgerufen am 24. Februar 2019.
  2. Dafür finden sich verschiedentlich im ehemals osmanischen Reichsgebiet Beispiele, so bezeichnet man das Regierungsgebäude in Beirut als Grand Sérail (السراي الكبير ‚Großes Serail‘), ähnlich auch al-Sarāyā al-Ḥamrā (السرايا الحمراء ‚Rotes Serail‘) in Tripolis, das Neue Serail in Tel Aviv-Jaffa, Ak Saray (Weißes Serail) in Ankara, Grand Sérail in Aleppo, oder Topkapı Sarayı (Kanonentor-Serail) in Istanbul.
  3. Thomas Philipp, Acre: the rise and fall of a Palestinian city, 1730–1831, New York und Chichester: Columbia University Press, 2001, (=History and society of the modern Middle East series; Bd. 6), Seitenzahl wie hinter der Fußnotenzahl angegeben. ISBN 0-231-12327-2.
  4. „Hospitaliter-Festung“ (Memento vom 26. August 2019 im Internet Archive), auf: Die Geheimnisse der überirdischen und der unterirdischen Stadt Akko, abgerufen am 26. Februar 2019.
  5. “Acre’s Old Saray: Acre, Israel”, auf: Archnet, abgerufen am 26. Februar 2019.
  6. “The House of ʿAbdu'lláh Páshá”, in: Baháʾí World, Bd. 18 (1979-1983), S. 77–80, hier S. 77, abgerufen am 27. Februar 2019.

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