American Folk Blues Festival

Das American Folk Blues Festival war eine Folk- und Blues-Tourneeserie, die ausschließlich in Europa stattfand und darauf ausgelegt war, vielen US-amerikanischen Bluesmusikern, die bislang oft nur lokal bekannt waren, ein gemeinsames Spielen auf international etablierten Bühnen zu ermöglichen.

Die ab 1962 von den Frankfurter Impresarios Horst Lippmann und Fritz Rau präsentierten Festivals waren angeregt durch die von dem Jazzkritiker Joachim-Ernst Berendt 1960 in Chicago veranstaltete und prominent besetzte Bluessession für den Südwestfunk in Baden-Baden und lösten die erste große Blues-Begeisterung aus – vor allem in Großbritannien, wo Bands wie zum Beispiel die Animals und die Yardbirds als Begleitband für Sonny Boy Williamson II. fungierten. Horst Lippmann und Fritz Rau versuchten das gesamte Spektrum des Blues abzudecken, was natürlich nicht immer möglich war. So wurden verschiedene regionale Stile und Traditionen berücksichtigt; sie legten Wert darauf, dass immer auch eine Bluesmusikerin vorgestellt wurde und dass neben den Stars auch unbekanntere Musiker zum Zug kamen – letzteres galt besonders für die späteren Festivals. Ein besonderer Clou gelang den Veranstaltern damit, dass sie das deutsche Fernsehen dazu brachten, die Shows in Form von Live-Auftritten oder aber Studiokonzerten (ohne Publikum) für ein größeres Publikum aufzubereiten.[1]

Das Festival, zu dem Lippmann und Rau jährlich etwa zehn US-Bluesmusiker nach Europa brachten, fand jedes Jahr von 1962 bis 1972 und dann wieder von 1980 bis 1985 statt. Lediglich in den Jahren 1971 und 1984 gab es keine Tournee.

  1. Jazz listened and watched - American Folk Blues Festival 1963 (Memento vom 18. September 2010 im Internet Archive)

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