Amniotisches-Band-Syndrom

Klassifikation nach ICD-10
Q79.8 Sonstige angeborene Fehlbildungen des Muskel-Skelett-Systems
- Amniotische Schnürfurchen
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Amniotisches-Band-Syndrom (ABS) werden angeborene (genauer: konnatale) Geburtsschäden (Fehlbildungen) genannt, die während der Schwangerschaft auf mechanischem Wege entstehen, wenn stark klebende fibröse Bänder (Schnürringe) Körperteile (Arme, Beine, Zehen oder Finger, d. h. Dysmelie) des ungeborenen Kindes abschnüren. Es handelt sich um die häufigste Ursache eines Terminalen transversalen Extremitätendefektes.[1]

Amniotisches-Band-Syndrom bei einem Neugeborenen nach erfolgter Entfernung der Amnionbänder. Tibia- und Fibula-Knochen, Muskeln und Nerven sind vollständig durchtrennt.

Synonyme sind: amniotische Schnürfurchen oder Schnürringe; Amnionbandsyndrom; englisch amniotic deformity adhesions mutilations; ADAM; Streeter Bands; Streeter’s Syndrome; Streeter Dysplasia

Die ungebräuchliche Namensbezeichnung bezieht sich auf eine im Jahre 1930 von G. Streeter vorgeschlagene Theorie zur Ursache.[2][3]

  1. S. A. Boyadjiev Boyd: Kongenitale Extremitätenanomalien. 2020, MSD Manual
  2. G. Streeter: Focal deficiencies in fetal tissues and their relation to intrauterine amputations. In: Contributions to Embryology Carnegie Institution, Bd. 22, 1930, S. 1–46
  3. Podiatry Institute

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