Anatomisches Theater

Anatomisches Theater (Rekonstruktion) im Museum Boerhaave (2010)

Anatomisches Theater (lateinisch Theatrum anatomicum; von griechisch theatron, ‚Schaubühne‘) bezeichnet einen Raum oder Hörsaal mit tribünenartiger Anordnung der Zuschauerplätze und freier Sicht auf einen Tisch, auf dem anatomische Demonstrationen bzw. Sektionen (Zergliederungen) stattfanden.[1] Der im 16. und 17. Jahrhundert auch als Buchtitel (vgl. Caspar Bauhin) verwendete Begriff war als Terminus im 18. und 19. Jahrhundert gebräuchlich.[2][3] Die Namensgebung nimmt Bezug auf die mit dem Sektionstisch versehene „Bühne“ von der sich ringsherum, ähnlich einem Amphitheater, die Sitzreihen für die Zuschauer erheben.

  1. Christoph Schweikardt: Anatomisches Theater. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 61.
  2. Kortüm: Anatomie-Gebäude in Göttingen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 22, 1882, S. 189 (zlb.de).
  3. Im Meyers 1905 noch lemmatisiert, als „… bühnenartig gebauter Hörsaal für anatomische Vorlesungen (siehe Anatomie)“.

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