Andrea Palladio

Angebliches Porträt Palladios[1]

Andrea di Pietro della Gondola, genannt Palladio (* 30. November 1508 in Padua; † 19. August 1580 in Vicenza), war der bedeutendste Architekt der Renaissance in Oberitalien.

Palladio war der „erste große Berufsarchitekt“, der nur als Architekt tätig war, ohne sich auf einem anderen Gebiet der Kunst hervorzutun.[2] Seine Vorbilder waren die römische Antike und die großen Architekten der italienischen Renaissance, vor allem Bramante, Michelangelo, Sanmicheli und Sansovino. Diese wurden von ihm jedoch niemals pedantisch imitiert, sondern schöpferisch und eigenwillig für die jeweilige Bauaufgabe fruchtbar gemacht.

Das Ziel Palladios war eine Architektur, bei der unter Beachtung ästhetischer Prinzipien von Proportion und Ausgewogenheit die Anforderungen an die Baufunktion, an die praktischen und ideellen Bedürfnisse des Auftraggebers ebenso berücksichtigt werden wie die Bedingungen, die sich aus den Gegebenheiten des Bauplatzes ergaben. Als Ergebnis wird die einzigartige Harmonie und Eleganz seiner Bauten hervorgehoben.

Durch Palladios Bauten und theoretische Schriften geprägt, gewann ab dem 17. Jahrhundert der nach ihm benannte Palladianismus großen Einfluss auf die dem Klassizismus verpflichtete Architektur in West- und Nordeuropa, Großbritannien und den Vereinigten Staaten.

  1. Das Gemälde stammt von Francesco Boldrini, der es Ende des 18. Jahrhunderts als ein Gemälde des mit Palladio befreundeten Malers Giovanni Battista Maganza fingierte (PDF; 96 kB). James S. Ackerman: „Keines der vielen Porträts, die Palladio darstellen sollen, ist von gesicherter Herkunft“ (vgl. ders: Palladio. Hatje, Stuttgart 1980, S. 23).
  2. Nikolaus Pevsner, Hugh Honour, John Fleming: Lexikon der Weltarchitektur. 3. Auflage. Prestel Verlag, München 1990, S. 476.

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