Anne de Bretagne

Anne de Bretagne, Ausschnitt aus einem Gemälde von Jean Bourdichon

Anne de Bretagne, auch Anne/Anna von (der) Bretagne (bretonisch Anna Breizh; * 25. Januar 1477 in Nantes; † 9. Januar 1514 in Blois) war von 1488 bis zu ihrem Tod Herzogin der Bretagne. Sie war durch ihre Ehe mit dem späteren Kaiser Maximilian auch Erzherzogin von Österreich (1490–1491), durch ihre Heirat mit Karl VIII. Königin von Frankreich (1491–1498) und durch ihre anschließende Vermählung mit Ludwig XII. erneut Königin von Frankreich (1499–1514). Während der Italienischen Kriege war Anne auch von 1501 bis 1504 Königin von Neapel sowie von 1499 bis 1512 Herzogin von Mailand.

Als Erbtochter des Herzogs Franz II. der Bretagne wuchs Anne in Nantes auf und erhielt als Vorbereitung für ihre Übernahme der Herrschaft im Herzogtum eine herausragende Erziehung. Sie erlebte als Jugendliche die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem französischen Königtum und ihrem nach dem Erhalt der Unabhängigkeit seines Landes strebenden Vater mit. Nach dessen Tod 1488 setzte sie als Herzogin der Bretagne den Kampf für die Bewahrung der Selbstständigkeit ihres Reichs fort und schloss im Dezember 1490 mit König Maximilian eine Ferntrauung. Wegen ausbleibender Militärhilfe des habsburgischen Herrschers gelang französischen Truppen ein rascher Vorstoß in die Bretagne. Um ihrem Herzogtum ein gewisses Maß an Eigenständigkeit zu erhalten, stimmte Anne im Dezember 1491 ihrer Verheiratung mit dem französischen König Karl VIII. zu. Ihre Kinder aus dieser Ehe starben alle vor dem König. Nach dem Tod Karls VIII. (1498) heiratete sie im Januar 1499 dessen Nachfolger Ludwig XII. und erreichte im Ehevertrag ihre Respektierung als souveräne Herzogin der Bretagne. Am Hof wurde sie Mäzenin von Schriftstellern und Künstlern sowie Mittelpunkt eines Kreises von Hofdamen. Annes älteste Tochter mit Ludwig XII., Claude de France, heiratete 1514 François, Herzog von Angoulême, der Ludwig nach dessen Tod im Januar 1515 als König Franz I. auf den Thron folgte.


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