Antibiotikaresistenz bezeichnet Eigenschaften von Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilzen, die ihnen ermöglichen, die Wirkung von antibiotisch aktiven Substanzen abzuschwächen oder ganz zu neutralisieren. Eine Resistenz gegen Antibiotika tritt meist in Kombination oder als Anpassung an extreme Umweltbedingungen auf: So sind Streptomyceten als bodenbewohnende Bakterien nicht nur resistent gegen viele Umwelttoxine, sondern auch gegen praktisch alle aktuell eingesetzten antibiotischen Wirkstoffe.[1] Antibiotikaproduzenten wie Streptomyceten besitzen in den meisten Fällen Resistenz gegen die von ihnen selbst erzeugten Stoffe. Weltweit sterben nach Schätzung der WHO jedes Jahr 1,3 Millionen Menschen an den Folgen von Antibiotikaresistenz.[2][3] Die weltweiten Probleme mit Antibiotikaresistenzen werden in den Medien als Stille Pandemie bezeichnet.[4]
↑Vanessa M. D’Costa, Katherine M. McGrann, Donald W. Hughes, Gerard D. Wright: Sampling the antibiotic resistome. In: Science. Band 311, Nr. 5759, 20. Januar 2006, S. 374–377. PMID 16424339, doi:10.1126/science.1120800.
↑Antibiotikaresistenzen: WHO sieht sie als globale Bedrohung. In: Der Spiegel. 9. Dezember 2022, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 9. Dezember 2022]).