Antike Judenfeindschaft

Antike Judenfeindschaft bezeichnet eine Judenfeindlichkeit in der Epoche der antiken Geschichte Israels (etwa 1300 v. bis 135 n. Chr.), die sich seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. im Tanach und außerbiblischen Quellen niederschlug. Verfolgungen des Judentums zielten unter Antiochos IV. um 170 v. Chr. erstmals auf dessen Vernichtung, blieben aber regional und zeitlich begrenzt und erfolglos. In der Römischen Kaiserzeit führte der „Systemkonflikt“ zwischen antikem Multikulturalismus mit dem Judentum zu mehreren Kriegen, in deren Verlauf die Römer den zweiten Jerusalemer Tempel zerstörten (70 n. Chr.) und Juden die Ansiedlung in Jerusalem verboten (135 n. Chr.). Seit dem Aufstieg des Christentums zur Staatsreligion (bis 380) wurde die Unterdrückung jüdischer Minderheiten in der Geschichte Europas zum verbreiteten Dauerzustand.[1]

Antike Judenfeindschaft gilt in der Antisemitismusforschung als eine der historischen Wurzeln des Antijudaismus und des Antisemitismus.

  1. Werner Bergmann: Geschichte des Antisemitismus (= Beck’sche Reihe. C. H. Beck Wissen 2187). 3., durchgesehen Auflage. C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-47987-1, S. 9.

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