Antiqua

Antiqua im Vergleich: Unterschiede bei Bögen von runden (oberstes Beispiel: Antiqua) und gebrochenen Schriftarten (untere vier Beispiele)

Antiqua (lateinisch antiquus ‚alt‘, ‚einstig‘) bezeichnet die Schriftgattung der ab 1470 für den Buchdruck entstandenen, gut lesbaren Satzschriften des lateinischen Alphabets mit Groß- und Kleinbuchstaben (Versalien und Minuskeln), die heutzutage die Standard-Schriftgattung für Mengentext in westlichen Sprachen ist. Diese Schriften kombinierten die römische Majuskelschrift mit der humanistischen Minuskelschrift (einer Buchschrift des italienischen Renaissance-Humanismus). Damit unterscheidet sich die Antiqua von der Schriftgattung der gebrochenen Schriften durch gerundete Bögen in den Lettern und ein meist offeneres und helleres Druckbild. Im englischsprachigen Raum ist für die Schriftgattung Antiqua die Bezeichnung roman üblich. Wenn nur Großbuchstaben verwendet werden, nennt man sie Großantiqua, bei Groß- und Kleinbuchstaben Gemischtantiqua.

Die Antiqua ist auch fünf Jahrhunderte später noch praktisch unverändert in umfangreichem Gebrauch und ist die heute am häufigsten genutzte Schrift für Schriftsysteme basierend auf dem lateinischen, griechischen, armenischen oder kyrillischen Alphabet. Deshalb wirken in dieser Schrift gesetzte Werke aus der Renaissance erstaunlich modern.

Im engeren typografischen Sinne versteht man unter Antiqua die Hauptschriftgruppe klassischer Serifenschriften mit deutlichem Strichkontrast, während serifenbetonte (Egyptienne) und serifenlose Linear-Antiqua (Grotesk) nicht dazu gerechnet werden, obwohl diese durchaus auch auf der Antiqua im allgemeinen Sinne (als Schriftgattung) beruhen.


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