Appropriation Art

Appropriation Art (englisch appropriation = Aneignung), auch Deutsch gesprochen Appropriation, ist eine Ausdrucksform des zeitgenössischen künstlerischen Schaffens. Sie wird meist der Konzeptkunst zugerechnet.[1]

Im engeren Sinn spricht man von Appropriation Art, wenn Künstler bewusst und mit strategischer Überlegung die Werke anderer Künstler kopieren, wobei der Akt des Kopierens und das Resultat selbst als Kunst verstanden werden sollen (andernfalls spricht man von Plagiat oder Fälschung). Strategien beinhalten „Ausleihen, Klauen, Aneignen, Erben, Assimilieren... Beeinflusst-, Inspiriert-, Abhängig-, Gejagt-, Besessen-Sein, Zitieren, Umschreiben, Überarbeiten, Umgestalten... Revision, Reevaluation, Variation, Version, Interpretation, Imitation, Annäherung, Improvisation, Supplement, Zuwachs, Prequel... Pastiche, Paraphrase, Parodie, Piraterie, Fälschung, Hommage, Mimikry, Travestie, Shan-Zhai, Echo, Allusion, Intertextualität und Karaoke.“[2]

Im weiteren Sinne kann Appropriation Art jede Kunst sein, die sich mit vorgefundenem ästhetischem Material beschäftigt, z. B. mit Werbefotografie, Pressefotografie, Archivbildern, Filmen, Videos etc. Es kann sich dabei um exakte, detailgetreue Kopien handeln; es werden aber auch oft in der Kopie Manipulationen an Größe, Farbe, Material und Medium des Originals vorgenommen.

Diese Aneignung in der Appropriation Art kann in kritischer Absicht oder als Hommage erfolgen. Appropriation wurde durch die von Douglas Crimp kuratierte Ausstellung Pictures im New Yorker Artists Space im Herbst 1977 vorgestellt. Die ausgewählten Künstler der ersten Stunde waren Sherrie Levine, Jack Goldstein, Phillip Smith, Troy Brauntuch und Robert Longo. Cindy Sherman hatte im Jahr zuvor eine Einzelausstellung bei Artists Space gehabt, sie wurde in Douglas Crimps überarbeiteter Fassung des Katalogtextes erwähnt, der 1979 in der marxistischen Kunstzeitschrift October erschien.

Das Whitney Museum of American Art in New York und das Museum of Contemporary Art in Los Angeles veranstalteten 1989 große Retrospektiven der Pictures Generation, im Jahr 2009 zeigte das Metropolitan Museum of Art in New York das Frühwerk von dreißig Künstlern der New Yorker Kunstszene der 1970er Jahre in der von Douglas Eklund kuratierten Ausstellung The Pictures Generation, 1974–1984.

Zu dieser Pictures Generation zählen Louise Lawler, Barbara Kruger, Richard Prince, Sarah Charlesworth, aus der Kunstszene in Buffalo (Bundesstaat New York) stammten Robert Longo, Cindy Sherman, Nancy Dwyer, Charles Clough und Michel Zwack. Die wichtigste „Brutstätte“ der Bewegung war John Baldessaris Seminar am California Institute of the Arts in Los Angeles, an dem David Salle, Jack Goldstein, James Welling, Matt Mullican, Barbara Bloom, Ross Bleckner und Eric Fischl studiert hatten.

  1. La photographie appropriationniste la fin du droit d'auteur? | PM. In: PM. 1. Oktober 2016 (photographemarocain.com [abgerufen am 13. November 2016]). La photographie appropriationniste la fin du droit d'auteur? | PM (Memento des Originals vom 13. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/photographemarocain.com
  2. Statements zur Appropriation. (PDF; 312 kB) fillip #11, Vancouver 2010. Archiviert vom Original am 26. Dezember 2012; abgerufen am 25. Juli 2011.

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