Die historischen Gebäude der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) stehen heute als weltweit einzigartiges Beispiel sozialer und pädagogischer Zweckarchitektur auf der deutschen Vorschlagsliste für das UNESCO-Weltkulturerbe. Die als „Schulstadt“ bezeichnete Anlage stellt eine architektonische Neuheit der Frühen Neuzeit dar. Der Gründer August Hermann Francke (1663–1727) entschied sich gegen die übliche Nutzung vorhandener Klosterbauten oder anderer Zweckbauten und ließ stattdessen ab 1698 neue Gebäude errichten. So konnte er sein Konzept der christlich-sittlichen Bildung und Erziehung am besten umsetzen.