Ardennenoffensive

Ardennenoffensive
Teil von: Westfront, Zweiter Weltkrieg

US-Soldaten des 290 Inf. Reg. kämpfen bei Neuschnee in der Nähe von Amonines, Belgien
Datum 16. Dezember 1944 bis 21. Januar 1945
Ort Ardennen, Belgien, Luxemburg
Ausgang strategischer und operativer Sieg der Alliierten
Konfliktparteien

Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Befehlshaber

Vereinigte Staaten 48 Dwight D. Eisenhower
Vereinigte Staaten 48 Omar N. Bradley
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bernard Montgomery

Deutsches Reich NS Gerd von Rundstedt
Deutsches Reich NS Walter Model

Truppenstärke

etwa 83.000 Soldaten zu Beginn der Offensive,
400 Panzer,
400 Geschütze

etwa 200.000 Soldaten,
600 Panzer,
1.900 Geschütze

Verluste

87.000 Verluste
(19.276 Tote, 21.144 Gefangene/Vermisste, 47.139 Verwundete)

68.000 Verluste
(17.236 Tote, 16.000 Gefangene/Vermisste, 34.439 Verwundete)

Verlauf der Ardennenoffensive vom 16. bis zum 25. Dezember 1944.
Verlauf der Ardennenoffensive vom 16. bis zum 25. Dezember 1944.

Die Ardennenoffensive im Winter 1944/45 (deutscher Deckname Unternehmen „Wacht am Rhein“, auch Rundstedt-Offensive oder im angloamerikanischen Sprachgebrauch „Battle of the Bulge“, Schlacht der Ausbuchtung) war ein Versuch der Wehrmacht, den westalliierten Armeen eine große Niederlage zuzufügen und den Hafen von Antwerpen zurückzuerobern. Ohne den Hafen hätten die Alliierten nicht die Nachschubmengen anlanden können, die sie für ihren weiteren Vormarsch brauchten. Die Ardennenoffensive gilt als die vorletzte deutsche Offensive an der Westfront im Zweiten Weltkrieg. Hitler hoffte, die durch die Ardennenoffensive an anderen Frontabschnitten entstandene Ruhe ausnutzen zu können. Daher ordnete er auch in Lothringen und im Elsass eine Offensive (Unternehmen Nordwind) zur Zerschlagung der 7. US-Armee an. Beide Offensiven scheiterten.

Im Winter 1944 gingen drei deutsche Armeen im Osten und Nordosten von Belgien sowie in Teilen Luxemburgs überraschend gegen die 12th Army Group zum Angriff über. Betroffen waren die Gebiete um die Städte Bastogne, St. Vith, Rochefort, La Roche, Houffalize, Stavelot, Clerf, Diekirch, Vianden und die südlichen Ostkantone. Das Unternehmen, das ursprünglich als „Unternehmen Christrose“ bezeichnet wurde, begann am 16. Dezember 1944 und erzielte zunächst auf einer Breite von 60 km Einbrüche von 100 km in die gegnerische Frontstellung. Ziel war Antwerpen, über dessen Hafen der Großteil des alliierten Nachschubs lief. Deutsche Angriffsspitzen kamen bis auf wenige Kilometer an die Maas heran, an den Flanken wurden die Truppen aber in langwierigen Kämpfen um Orte wie Bastogne und St. Vith aufgehalten, was den Alliierten Zeit für Umgruppierungen und Truppenheranführungen für eine Gegenoffensive gab. Nach sechs Wochen verlief die Front wieder wie vorher. Die Amerikaner konnten ihre Verluste an Soldaten und Material binnen zwei Wochen mehr als ersetzen, Wehrmacht und Waffen-SS verbrauchten hingegen wichtige Reserven. Nach dem Scheitern der Ardennenoffensive nannte die Wehrmachtführung die „Wacht am Rhein“ (Generaloberst Alfred Jodl in seiner Neujahrsansprache 1945) als nächstes Ziel (oder, wie es ein Wehrmachtoffizier ausdrückte, man ging von der „Festung Europa“ zur „Festung Deutschland“ über).[1]

Insgesamt waren etwas über eine Million Soldaten an der Schlacht beteiligt. Für die USA war die Battle of the Bulge die größte Landschlacht des Zweiten Weltkrieges; etwa 20.000 Tote machten sie für die US Army zur blutigsten Schlacht des ganzen Krieges.

  1. Ian Kershaw: The End. London 2011, ISBN 978-0-14-101421-0, S. 161.

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