Arktur

Stern
Arktur (α Bootis)
Arktur, aufgenommen mit einem Amateurteleskop
Arktur im Sternbild Bootes
AladinLite
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Bärenhüter
Rektaszension 14h 15m 39,672s [1]
Deklination +19° 10′ 56,68″ [1]
Winkelausdehnung {{{Winkel}}} mas
Bekannte Exoplaneten {{{Planeten}}}
Helligkeiten
Scheinbare Helligkeit {{{Visuell}}} mag
Helligkeit (U-Band) 2,46 mag[2]
Helligkeit (B-Band) 1,18 mag[2]
Helligkeit (V-Band) -0,05 mag[2]
Helligkeit (R-Band) -1,03 mag[2]
Helligkeit (I-Band) -1,68 mag[2]
Helligkeit (J-Band) (-2,252 ± 0,157) mag[2]
Helligkeit (H-Band) (-2,81 ± 10,00) mag[2]
Helligkeit (K-Band) (-2,911 ± 0,170) mag[2]
G-Band-Magnitude  mag[2]
Spektrum und Indices
Veränderlicher Sterntyp LB[3]
B−V-Farbindex +1,23[4]
U−B-Farbindex +1,27[4]
R−I-Index +0,65[4]
Spektralklasse K2 IIIp[1]
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit (−5,2 ± 0,1) km/s[5]
Parallaxe (88,83 ± 0,54) mas[6]
Entfernung (36,72 ± 0,22) Lj
(11,257 ± 0,068) pc [6]
Visuelle Absolute Helligkeit Mvis −0,3 mag[7]
Bolometrische Absolute Helligkeit Mbol {{{Absolut-bol}}} mag[7]
Eigenbewegung[6]
Rek.-Anteil: (−1093,39 ± 0,44) mas/a
Dekl.-Anteil: (−2000,06 ± 0,39) mas/a
Physikalische Eigenschaften
Masse < 1,5 M
Radius (25,7 ± 0,3) R[8]
Leuchtkraft

(210 ± 10) L[9]

Effektive Temperatur 4290 K
Metallizität [Fe/H] 20–50 % der Sonne
Rotationsdauer 48 Tage
Alter > 4,6 Mrd. a
Andere Bezeichnungen und Katalogeinträge
Bayer-Bezeichnungα Bootis
Flamsteed-Bezeichnung16 Bootis
Bonner DurchmusterungBD +19° 2777
Bright-Star-Katalog HR 5340 [1]
Henry-Draper-KatalogHD 124897 [2]
Gliese-Katalog GJ 541 [3]
Hipparcos-KatalogHIP 69673 [4]
SAO-KatalogSAO 100944 [5]
Tycho-KatalogTYC 1472-1436-1[6]
2MASS-Katalog2MASS J14153968+1910558[7]
Weitere Bezeichnungen Arktur, FK5 526
Anmerkung
{{{Anmerkung}}}

Arktur oder Arcturus (altgriechisch Ἀρκτοῦρος Arktúros, α Bootis, englisch manchmal α Boötis) ist der Hauptstern im Bärenhüter (Bootes), einem auffälligen Sternbild am Frühlingshimmel. Er ist der hellste Stern des Nordhimmels und freiäugig der vierthellste am gesamten Sternhimmel. Nur Sirius und die von Mitteleuropa aus nicht sichtbaren Canopus und Alpha Centauri strahlen heller, gehören aber zum Südhimmel. Die beiden Sterne des Doppelsterns Alpha Centauri (−0,27 mag) sind allerdings nur gemeinsam ca. 23 % heller als Arktur (−0,05 mag), α Cen A (−0,003 mag) und α Cen B (1,333 mag) sind jeweils einzeln leuchtschwächer als Arktur. Würde man also die Helligkeit der Einzelsterne werten, wäre Arktur sogar der dritthellste aller Sterne.

Arktur ist von allen Kontinenten aus zu sehen (mit Ausnahme der inneren Antarktis) und war wahrscheinlich der erste Stern, der mit einem Teleskop am Taghimmel beobachtet wurde (1635 durch Jean-Baptiste Morin).[10] Man findet ihn leicht in der Verlängerung der Deichsel des Großen Wagens. Wenn man den gebogenen Sternenzug über Arcturus hinaus in die gleiche Richtung noch weiter verlängert, gelangt man zu Spica.

Nach Messungen durch den Astrometriesatelliten Hipparcos ist Arktur 36,7 Lichtjahre (11,3 Parsec) von der Erde entfernt, also astronomisch gesehen relativ nahe. Arktur befindet sich, wie auch die Sonne, derzeit in der Lokalen Flocke. Hipparcos’ Beobachtungen deuten auch darauf hin, dass Arktur ein Doppelstern sein könnte. Alle bisherigen Versuche, einen Begleiter nachzuweisen, sind jedoch gescheitert oder haben ein negatives Resultat geliefert. Die Auflösung eines möglichen Begleiters liegt momentan an der Grenze des technisch Möglichen; es ist gegenwärtig keine abschließende Aussage über seine Existenz möglich.[10]

Arktur bildet zusammen mit den anderen Alphasternen Spica (Jungfrau) und Regulus (Löwe) das Frühlingsdreieck; ersetzt man den Regulus durch Denebola, die Schwanzspitze des Löwen, wird daraus ein annähernd gleichseitiges. Ein kleineres, beinahe gleichseitiges Dreieck bildet er mit zwei schwächeren Sternen in der Umgebung seiner Sichtlinie: Seginus (γ Bootis) und Gemma (α CrB), siehe Sternkarte rechts.

  1. a b Hipparcos-Katalog (ESA 1997)
  2. a b c d e f g h i Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Simbad.
  3. NSV 6603. In: VSX. AAVSO, abgerufen am 25. Februar 2020.
  4. a b c Star Catalogue
  5. Pulkovo radial velocities for 35493 HIP stars
  6. a b c Hipparcos, the New Reduction (van Leeuwen, 2007)
  7. Aus scheinbarer Helligkeit und Entfernung errechnet.
  8. D. Mozurkewich, J.T. Armstrong, R.B. Hindsley, A. Quirrenbach, C.A. Hummel, D.J. Hutter, K.J. Johnston, A.R. Hajian, N.M. Elias II, D.F. Buscher, R.S. Simon: Angular diameters of stars from the Mark III optical interferometer. In: Astron. J., 126, 2003, S. 2502–2520
  9. Basierend auf Werten von Temperatur und Radius, in Kombination mit dem Stefan-Boltzmann-Gesetz.
  10. a b Solstation

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