Die Armenische Geheimarmee zur Befreiung Armeniens (armenisch Հայաստանի Ազատագրութեան Հայ Գաղտնի Բանակ, ՀԱՀԳԲ Hayasdani Azadakrut'ean Hay Kaghtni Panag, HAHKP, englisch Armenian Secret Army for the Liberation of Armenia), kurz Asala, war eine marxistisch-leninistische Untergrundorganisation, die von 1975[1] bis in die frühen 1990er Jahre operierte.[2] Während die Asala von sich selbst[3] und anderen Quellen[4][5][6][7] als Guerilla eingestuft wurde, haben andere Autoren,[8][9] die Außenministerien Aserbaidschans[10] und der Vereinigten Staaten[11] ebenso wie das türkische Kulturministerium[12] sie als terroristisch und bewaffnet[13] aufgelistet.[14]
Als Ergebnis von 84 dokumentierten Anschlägen der Asala wurden 46 Personen getötet und 299 verwundet.[15] Die Absicht der Asala war es, „die türkische Regierung zum Eingeständnis ihrer Verantwortung für den Völkermord an den Armeniern ab 1915, die Zahlung von Reparationen und Gebietsabtretungen an das armenische Heimatland zu zwingen“.[16] Das wichtigste Ziel der Asala war es, das historische Armenien wieder zu etablieren, welches nach ihrer Auffassung Westarmenien und Sowjetarmenien umfasste.[17] Das beanspruchte Gebiet entspricht dem, welches den Armeniern 1920 von US-Präsident Woodrow Wilson im nicht ratifizierten Vertrag von Sèvres versprochen wurde (Wilsonsches Armenien).[18] Stattdessen wurde die Grenze zwischen der Türkei und der Sowjetunion im Vertrag von Kars am 13. Oktober 1921 festgelegt und am 11. September 1922 in Jerewan ratifiziert.
Der Anführer der Gruppe war von 1975 bis 1988 Hagop Agopjan[15]; weitere wichtige Mitglieder waren Hagop Tarakdschijan, Ara Yenikomoushian und Monte Melkonian (gestorben während des Krieges in Bergkarabach im Juni 1993). Die Gruppe war mit der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und seit den 1980er-Jahren der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbündet und erhielt heimliche Unterstützung aus der armenischen Diaspora in Europa und den Vereinigten Staaten.[19] Da sie unter inneren Streitigkeiten litt, wurde die Gruppe in den 1990er Jahren relativ inaktiv, obwohl sie 1991 ein gescheitertes Attentat auf den türkischen Botschafter in Ungarn für sich reklamierte. Die Organisation engagierte sich seitdem in keinerlei militärischen Aktivitäten.[20] Das Motto war „Es lebe die revolutionäre Solidarität der unterdrückten Völker!“ und „Der bewaffnete Kampf und die richtige politische Linie sind der Weg nach Armenien“.[21]
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